Vitamin D-MangelE55.9
Synonym(e)
Rachitis
Definition
Durch Malassimilationssyndrome oder seltener durch stark verringerte UV-Licht-Exposition bzw. fehlende alimentäre Vitamin-D-Zufuhr auftretender Vitamin-Mangel mit im Vordergrund stehender Hypokalzämie und Hypophosphatämie (Rachitis). Eine verminderte Vitamin D-Aktivität (z.B. durch Vitamin D-Rezeptor Polymorphismen) geht offenbar mit einem erhöhten Melanom-Risiko einher.
Lichtschutzmittel und Vitamin D: grundsätzlich gilt, dass ein effizienter UVB-Filter den Vitamin-D-Spiegel senkt. Inwieweit dies in den Sommermonaten eine klinsiche Relevanz hat, ist völlig ungeklärt.
Therapie
- Behandlung des Grundleidens. Bei Vitamin D-Stoffwechselstörungen Substitution des stoffwechselaktiven Metaboliten, z.B. 1,25 (OH)2-D3 wie Cholecalciferol (z.B. Vigantoletten, Dekristol). Dosierung je nach Schweregrad des vorliegenden Krankheitsbildes unterschiedlich.
- Prophylaxe bei erkennbarem Risiko einer Vitamin D-Mangel-Erkrankung: 500-1000 IE Vit. D/Tag p.o. Prophylaxe bei Malabsorption: 3000-5000 IE Vit. D/Tag p.o. oder 50.000-100.000 IE Vit. D als ED in individuellen Abständen (i.d.R. alle drei Monate).
- Therapie der Rachitis und Osteomalazie: 1000-5000 IE Vit. D/Tag p.o. über 1 Jahr, zur Einleitung können einmalig 200.000 IE Vit. D verabreicht werden.
- Unterstützende Therapie bei der Osteoporose: 1000-3000 IE Vit. D/Tag p.o. Therapiesteuerung durch Überwachung des Serumkalziums und der Kalziumausscheidung im Urin. Cave! Hyperkalzämie.
- Säuglinge: Empfohlene Rachitis-Prophylaxe ab dem 5. Lebenstag beginnend mit einer 2-jährigen Substitutionsbehandlung mit 500 IE/Tag Vitamin D (z.B. Vigantol Öl) p.o.
Literatur
- Macbeth AE et al.(2011) What's new in skin cancer? An analysis of guidelines and systematic reviews published in 2008-2009. Clin Exp Dermatol 36:453-458.