Triamcinolonacetonid

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. hans-werner momberger

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Hydrophile Triamcinolonacetonid-Creme 01% (NRF 11.38.); Kopftinktur triamcinolonacetonidhaltige 05%; Triamcinolonacetonid-Haarspiritus 02% (nach ICHTHYOL); Triamcinolonacetonid-Hautspiritus 02% mit Salicylsäure 2% (NRF 11.39.); Triamcinolonacetonid-Salbe wasserarme (nach Gloor)

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Definition

Mittelstark wirksames (Klasse II)  mit Fluor halogenisiertes Glukokortikoid das als Topikum für eine Kurzzeittherapie der Haut geeignet ist.

Halbwertzeit

3–5 Stunden bzw. 3 Wochen (Metaboliten).

Pharmakodynamik (Wirkung)

Trimacinolonacetonid wirkt wie andere Glukokortikoide antiinflammatorisch, immunsuppressiv, antipruriginös und antiproliferativ.

Indikation

Triamcinolonacetonid ist in zahlreichen Indikationen zugelassen:

  • Als Injektionssuspension wird es breit bei allergischen Erkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, bei akuten Schüben oder Verschlimmerung von degenerativen und entzündlichen Gelenkserkrankungen, bei Bursitis, Tendinitis, Tendovaginitis, Periostitis, Schulter-Arm-Syndrom eingesetzt.
  • Als Injektionslösung ist es in allen Indikationen einer Therapie mit Glucocorticoiden zugelassen, wenn eine schnelle Wirkung erreicht werden soll und eine orale Behandlung nicht durchführbar ist, z.B. bei schweren Allergien, Überempfindlichkeitsreaktionen, Ödemen und Schockzuständen.
  • Als Kristallsuspension: zur Unterspritzung von hypertrophen Narben auch bie Narbenkelodien, bei rheumatischen Erkrankungen, bei schwerer Arthritis urica.
  • Als Haftpaste kann es bei akuten oder chronisch entzündlichen Erkrankungen der Mundschleimhaut eingesetzt (z.B. Aphthen, Lichen planus erosivus).
  • Als Nasenspray findet es in der symptomatischen Behandlung der Rhitis allergiva eine Anwendung 
  • Als Tinktur, häufig in Kombination mit Salicylsäure: bei lokalierter Psoriasis oder bei hyperkeratotischen Ekzemen, auch geeignet zum Einsatz am Capillitium
  • In einer Cremegrundlage kann es in Kombination mit Econazol zeitlich begrenzt bei  entzündlichen Hautpilzinfektionen eingesetzt werden

 

Indikation

Systemische Glukokortikoid-Therapie. Topisch bei Ekzemen, allergischen Reaktionen, Psoriasis vulgaris.

Eingeschränkte Indikation

Schwangerschaft.

Dosierung und Art der Anwendung

  • Topisch: Creme/Salbe/Lsg./Lotion: 1-2mal/Tag dünn auf die betroffenen Hautstellen auftragen.

    Merke! Anwendungsdauer max. 4 Wochen!

  • Injektion: 0,5-1 ml intrafokal, intraartikulär, subläsional.

Normkonzentration

Cremes/Salben: 0,025-0,1%, Lösungen: 0,1%.

Unerwünschte Wirkungen

Nebenwirkungen auf Triamcinolonacetonid sind sehr selten. Die DKG hat Triamcinolonacetonid bisher 0,1% in Vasline getestet. Diese Applikationsform ist alsTestsubstanz in Deutschland nicht mehr erhältlich. Insofern wird nunmehr (Stand 2016) eine 1% Konzentration des Triamcinolonacetonid in Vaseline empfohlen.

Kontraindikation

Topische Anwendung > 4 Wochen.

Rezeptur(en)

Präparate

Delphicort, Volon, Volonimat, Triamgalen, Kortikoid-ratiopharm, Polcortolon N Spray

Hinweis(e)

  • Das pH Stabilitätsoptimum liegt bei pH7 und harmoniert beispielsweise mit dem des Clotrimazols. In Wasser ist Triamcinolonacetonid unlöslich, in Ethanol mäßig löslich (5 in 100). Basische und sauer reagierende Wirk-und Hilfsstoffe führen zu einer hydrolytischen Spaltung (acetonid-Rest wird abgespalten = 90% Wirkverlust). Kombinationen mit (schwach basischem) Zinkoxid führen zur langsamen hydrolytischen und oxidativen Zersetzung (die Haltbarkeit ist auf 4 Monate zu beschränken).
  • Zur Behandlung von Hauterkrankungen an schwierigen Lokalisationen ist der Wirkstoff als Spray verfügbar (Polcortolon N Spray).
  • Die intramuskuläre Gabe kann nach neueren umfangreichen Studien nicht mehr als obsolet bezeichnet werden. Sie ist sachgerecht ausgeführt eine Alternative bei schweren entzündlichen Hauterkrankungen oder Allergien (Østergaard MS et al. 2005) .

 

Literatur

  1. Geier J et al. (2016) Aktuelles zu den Epikutantestreihen der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe. Dermatologie in Beruf und Umwelt 64: 70-75
  2. Østergaard MS (2005) Hay fever and a single intramuscular injection of corticosteroid: A systematic review. Primary Care Respiratory Journal 14:124-30

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024