Teebi-Hypertelorismus-SyndromQ87.-

Zuletzt aktualisiert am: 02.03.2025

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Synonym(e)

Brachy-zepahlo-fronto-nasale Dysplasie

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Erstbeschreiber

Teebi 1987

Definition

Das Teebi-Hypertelorismus-Syndrom (THS; OMIM 145420) ist ein sehr seltenes autosomal-dominantes Dysplasie-Syndrom, das gekennzeichnet ist durch eine prominente Stirn, evtl. mit einem frontal spitz zulaufenden Haaransatz (s.u. spitzer Haaransatz), Hypertelorismus, Exophthalmus, nach unten geneigte Lidspalten, einen flachen Nasenrücken, eine breite Nasenspitze, ein langes Philtrum, Milchzähne, eine dünne Oberlippe, eine evertierte Unterlippe, ein kleines evtl gekerbtes Kinn, tiefsitzende Ohren, präaurikuläre Fisteln, ein kurzer Hals, ein leichtes Hohlkreuz, ein Nabelbruch, eine Klinodaktylie des fünften Fingers mit leichter radialer Abweichung der distalen Phalangen der Mittelfinger, ein leichter Pes adductus, eine ektopische Niere, und eine normale psychomotorische Entwicklung.

Klinisches Bild

Einige Fälle von THS können auf SPECC1L-Varianten zurückgeführt werden.  

Andere Fälle die zu dem THS-Phänotyp führen sind durch eine heterozygote CDH11-Missense-Varianten gekennzeichnet. Eine immunhistochemische Studie zeigt, dass CDH11 im menschlichen Gesichtsmesenchym stark exprimiert wird.  Zu den charakteristischen Merkmalen dieser Kohorte gehören eine flache Nasenwurzel sowie Herz- und Nabelschnurdefekte. Diese Merkmale unterschieden den CDH11Phänotyp von dem SPECC1L-bedingten Hypertelorismus-Syndrom beobachtet wurde.

Diese Ergebnisse zeigen, dass heterozygote Varianten in CDH11, die die Zell-Zell-Adhäsion verringern und das Migrationsverhalten der Zellen erhöhen, eine Form von THS verursachen, die als CDH11-bedingter THS bezeichnet wird. Die Symptome dieser Variante im Einzelnen:

Alle Patienten des CDH11-Phänotyps wiesen in einem größeren Kollektiv (Li D et al. 2021) typische kraniofaziale Merkmale von THS auf. Das definierende Merkmal des okulären Hypertelorismus war bei allen Betroffenen zu beobachten, mit einer breiten oder hohen Stirn  bei 95 %; (teilweise mit großer vorderer Fontanelle), dicke und/oder breite Augenbrauen bei 89 %, eine flache Nasenwurzel bei 68 %, eine breite Nasenspitze bei 95 % und eine kurze Nase bei 79 % der Betroffenen. Ebenso wurden häufig eine dünne Oberlippe bei 84 %, ein kleines Kinn mit horizontaler Falte bei 84 % und ein hoher Gaumen oder eine Gaumenspalte  bei 68 % beobachtet, während einige faziale Dysmorphien seltener auftraten, darunter Proptose (26 %), Ptose (26 %), eine evertierte Unterlippe (37 %), kleine Zähne (16 %) und verzögerter Zahndurchbruch (16 %). Gelegentliche Anomalien der Extremitäten, darunter spitz zulaufende Finger, kurze Endphalangen, breite Daumen/große Zehen, kleine Hände/Füße, lange/kurze Zehen, knollige Zehenspitzen, breite Füße und Klinodaktylie der fünften Finger/Zehen, wurden bei etwa 50 % der Betroffenen Personen  beobachtet. Entwicklungsverzögerung und geistige Behinderung waren bei 37 % der Betroffenen unterschiedlich ausgeprägt und reichten von einer sehr leichten Sprachverzögerung bei fünf Personen bis hin zu einer globalen Verzögerung. Verhaltensauffälligkeiten, d. h. Autismus und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), wurden nur bei einigen Verwandten diagnostiziert. 63 % der Betroffenen wiesen eine normale Gesamtentwicklung auf (Li D et al. 2021)

Literatur

  1. Han XD et al. (2006) Atrioventricular block and wiry hair in Teebi hypertelorism syndrome. Am J Med Genet A 140:1960-1964.
  2. Li D et al. (2021) Pathogenic variants in CDH11 impair cell adhesion and cause Teebi hypertelorism syndrome. Hum Genet 140:1061-1076.
  3. Teebi AS (1987) New autosomal dominant syndrome resembling craniofrontonasal dysplasia. Am J Med Genet 28:581–591
  4. Tsai AC et al. (2002) Teebi hypertelorism syndrome: report of a family with previously unrecognized findings. Am J Med Genet 113:302-306.

Zuletzt aktualisiert am: 02.03.2025