Spinnen

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Spinnentiere,  Arachnida, sind eine Klasse der Gliederfüßer (Arthropoden). Zu den Spinnentieren gehören die Webspinnen, aber auch Weberknechte, Skorpione, Pseudoskorpione und Milben (inklusive Zecken).

Weltweit gibt es etwa 40.000 Spezies, nur einige sind medizinisch bedeutsam.  Auch in Europa sind verschiedene Spinnenarten heimisch, deren Biss die menschliche Haut durchdringen kann und deren Gift Reaktionen hervorruft. Klimaveränderungen  führen dazu, dass sich  bestimmte Giftpinnen auch in Deutschland ausbreiten,

Im Unterschied zu dem dreigliedrigen Körper der Insekten ist der Körper der Spinnentiere zweigliedrig, Prosoma (Vorderleib) und Opisthosoma (Hinterleib). Diese Glieder können sowohl deutlich voneinander getrennt (z. B. Webspinnen, Skorpione) sein. Beim Weberknecht, bei Walzenspinnen und Milben sind sie miteinandern verwachsen.  Wichtigstes Merkmal der Spinnetiere sind 4  Paar Laufbeine (Insekten verfügen über 3 Paar Laufbeine). 

Weitere Extremitäten sind zu Werkzeugen wie Giftklauen, Scheren, Tastern oder Mundwerkzeugen umgebildet. Die meisten Spinnen sind Jäger, die ihre Beute mit Gift töten. Spinnen injizieren beim Biss Gift um Beutetiere zu lähmen oder zu töten. 

Komplikation(en)

Spinnenbisse (selten) werden beim Menschen meist fehldiagnostiziert. Meist handelt es sich um Stichreaktionen von Insekten.  Epidemiologische Beobachtungen stammen aus der Schweiz (Nentwig W et al. 2013). In einem 2-Jahres-Zeitraum wurden in der Schweiz 14 Spinnenbisse verifiziert.  5 Spezies aus 4 Familien wurden identifiziert: Zoropsis spinimana (5 Fälle), Cheiracanthium punctorium (4 Fälle ),Tegenaria atrica (3 Fälle) und jeweils 1 Fall von Malthonica ferruginea (= Tegenaria ferruginea) und Amaurobius ferox (Amaurobiidae).

Alle Bisse verursachten relativ milde Symptome wie moderate bis heftigen Lokalreaktionen an der Bißstelle mit umschriebener Rötung und Schwellung.  Leichte Systemreaktionen waren selten. In der Schweiz wird die Inzidenz von Spinnenbissen auf 10-100 pro 1 Million Einwohner geschätzt.

Der Biss von Loxosceles rufescens kann zu Hautnekrosen führen. Seltener sind systemische Reaktionen wie Fieber, Übelkeit, scarlatiorme oder morbilliforme Exantheme. Die Bisse der „black widow spider“, der schwarzen Witwe (Lactrodectus tredecimguttatus), eine im Mittelmeerraum endemische Webspinne, können zu Priapismus, Muskelkrämpfen, Hpertension und Tachykardie führen.  

Spinnenbisse werden symptomatisch behandelt (lokal antiphlogistisch; systemisch bei den seltenen Fieberreaktionen antipyretisch)

Literatur

  1. Brehler R (2017) Insektenund Spinnentiere als Auslöser toxischer und allergischer Reaktionen in Deutschland. Allergo J Int 26: 129-1136
  2. Nentwig W et al. (2013) A two year study of verified spider bites in Switzerland and a review of the European spider bite literature. Toxicon 73:104-110. 

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024