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Scopulariopsis brevicaulis
Erstbeschreiber
Bainier, 1907
Allgemeine Definition
Schimmelpilz. Geringe pathogenetische Bedeutung und geringe Kontagiosität beim Menschen. Gehäuft bei Immunsupprimierten und HIV-Infektion. Anzucht: Am besten aus subungualem Detritus der befallenen Nägel. Optimale Wachstumstemperatur: 24-30 °C.
Vorkommen/Epidemiologie
Weltweit, ubiquitär auftretend, u.a. in Erdreich, Holz, Stroh, Getreide, Früchten (u.a. Soja, Erdnüsse, Nüsse), Dung, Papier, Fleisch, Milchprodukten (Käse, Milch, Butter).
Manifestation
Meist bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen im Zusammenhang mit posttraumatischer Disposition oder trophischen Störungen auftretend.
Klinisches Bild
S.u. Tinea unguium. Befall der Nagelbetten der Füße nach kleinen Traumen, bevorzugt am Großzeh. Selten auch Befall der Finger. Meist im Zusammenhang mit mykotisch veränderten, gelbstreifigen Nägeln ohne vorausgegangene Interdigitalmykose auftretend. Bei chronischen Verläufen dringt das Myzel in die Hohlräume der Nägel ein und breitet sich farnblattartig aus.
Mikroskopie
- Lange septierte Hyphen, Konidiophoren (Annellophoren).
- Konidien: Massenhaft, uniform, Größe: 5-10 μm Ø, Perlenkettenform mit rauen, stacheligen Außenwänden ("Morgenstern"), meist im rechten Winkel versetzt zu den Hyphen stehend.
Therapie
Zur Behandlung der von Scopulariopsis brevicaulis verursachten Onychomykose haben sich Itraconazol und Terbinafin als gut, Fluconazol als etwas geringer wirksam erwiesen.
Literatur
- Gupta AK et al. (2001) Efficacy of itraconazole, terbinafine, fluconazole, griseofulvin and ketoconazole in the treatment of Scopulariopsis brevicaulis causing onychomycosis of the toes. Dermatology 202: 235-238
- Filipello Marchisio V et al. (2000) Scopulariopsis brevicaulis: a keratinophilic or a keratinolytic fungus? Mycoses 43: 281-292
- Sellier P et al. (2000) Recurrent subcutaneous infection due to Scopulariopsis brevicaulis in a liver transplant recipient. Clin Infect Dis 30: 820-823