Schönfeld, Walther
Biographische Angaben
(¤ 1888, † 1977) Dermatologe. Geboren in Gersfeld in der Rhön, prägte ihn am stärksten das humanistische Gymnasium (Johanneum) in Liegnitz. Seine dermatologische Ausbildung erhielt er von 1912-1920 in Würzburg bei Karl Zieler, zunächst als Assistenzarzt und später als Oberarzt. 1917 Habilitation mit einem Thema über neurologische Früherscheinungen bei Syphilis. 1920 Ruf an die Universitätshautklinik nach Greifswald. Im Jahre 1935 erhielt er den Ruf an die Universitätshautklinik Heidelberg, als Nachfolger des aus rassistischen Gründen von den Nationalsozialisten aus dem Universitätsdienst gedrängten Siegfried Bettmann. Er interessierte sich früh für die Geschichte seines Faches und veröffentlichte 1941 ein Buch über die Syphilisendemien an den deutschen Küsten im 19. Jahrhundert. 1945 wurde Schönfeld, der kein Mitglied der NSDAP gewesen war, nicht entlassen und konnte bis zu seiner Emeritierung 1959 weiter lehren. In dieser Zeit entstanden ein historisches Werk über die "Frauen in der abendländischen Heilkunde" (1947) und vor allem die "Kurze Geschichte der Dermatologie und ihre kulturgeschichtliche Spiegelung" (1954). Schönfeld erweiterte die medizinhistorische Bibliothek Achelis und betrieb erfolgreich die Errichtung eines Instituts für Geschichte der Medizin. Schönfeld war nahezu 71 Jahre alt, als er am 1. April 1959 die Klinik an Josef Hämel, seinen ehemaligem Mitoberarzt bei Karl Zieler, übergab.