RiesenzellepulisK06.8
Synonym(e)
Definition
Ätiopathogenese
Im Gegensatz zum Riesenzelltumor des Knochens (Altersgipfel zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr), der als echte Neoplasie zu betrachten ist [Barnes et al., 2005], wird das periphere Riesenzellgranulom heute ganz überwiegend als nicht neoplastische, sondern als traumatisch irritativ verursachte Läsion verstanden. [Neville et al. 2002].
Manifestation
Periphere Riesenzellgranulome können in jedem Alter auftreten, allerdings findet sich eine gewisse Häufung um das 5.-6. Lebensjahrzehnt.
Klinisches Bild
Breitbasig aufsitzender, erbs- bis kirschgroßer, hochroter bis blauroter, zentral gelegentlich erodierter oder ulzerierter, leicht blutender, polypöse Geschwulst mit schnellem Wachstum. Übergreifen auf das Periost und mögliche Resorption des alveolären Knochens können auftreten. Keine wesentliche Schmerzhaftigkeit.
Das enossale Korrelat zur Riesenzellepulis wird als Enulis bezeichnet.
Histologie
Meist unspezifische Granulationsgeschwulst mit einem dichten zellulären Stroma mit charakteristischen vielkernigen Riesenzellen. Reichlich Hämosiderinablagerungen.
Differentialdiagnose
Therapie
Therapie der Wahl ist die lokale Exzision, wobei eine Entfernung in zahnlosen Kieferabschnitten im Allgemeinen völlig unproblematisch ist. Im Bereich des Parodonts empfiehlt sich eine ergänzende Kürettage als primäre Maßnahme, wobei auch bei sorgfältiger Entfernung mit einer Rezidivrate um 10% gerechnet werden muss.
Literatur
- Barnes L et al. (2005) Pathology and genetics of Tumours of the Head and neck, IACR Press, Lyon.
- Bataineh A et al. (2005) A Survey of Localized Lesions of Oral Tissues: A Clinicopathological Study. J Contemp Dent Pract 3: 30-39.
- Neville BW et al. (2002) Oral & Maxillofacial Pathology, 2. ed., W.B. Saunders, Philadelphia.