PTBP-F-R
Synonym(e)
p-tert-Butylphenol-Formaldehydharz
Vorkommen
- PTBP-F-R wird in Klebstoffen eingesetzt, vor allem zum Kleben von Leder- und Gummiprodukten, weil es an deren Oberflächen besonders gut haftet, flexibel und haltbar ist. Daher kann PTBP-F-R in entsprechenden Lederprodukten vorkommen, also in Schuhen, Handtaschen, Gürteln und Uhrarmbändern.
- Berufliche Expositionen ergeben sich in erster Linie beim Kleben von Leder in Schuhfabriken und Schuhmacherwerkstätten. So ist denn auch seit über 30 Jahren PTBP-F-R als ein häufiges Allergen bei Schuhmachern bekannt.
Wirkungen
- Eine Sensibilisierung gegen PTBP-F-R wird nicht durch das durchpolymerisierte Harz, sondern durch niedermolekulare Reaktionsprodukte verursacht und nur sehr selten durch die beiden Grundchemikalien Formaldehyd und p-tert-Butylphenol (PTBP).
Klinisches Bild
- Das allergische Kontaktekzem durch PTBP-F-R tritt klinisch oft als hyperkeratotisch-rhagadiformes Ekzem der Finger und Handinnenflächen in Erscheinung.
- Zusätzlich kann auf dem Wege einer dislozierten Kontaktdermatitis durch Allergenverschleppung auch das Gesicht betroffen sein.
Hinweis(e)
- Bei der MdE-Einschätzung sind die Auswirkungen einer Kontaktallergie gegen PTBP-F-R in der Regel nur geringgradig. Wenn es aber bspw. dem Betroffenen aufgrund der Sensibilisierung gegen PTBP-F-R nachgewiesenermaßen vollkommen unmöglich ist, Sicherheitsschuhe zu tragen, können die Auswirkungen auch höher sein.
- Vielfach sind keine Informationen darüber zu bekommen, ob ein bestimmter Schuh PTBP-F-R enthält oder nicht; die Auswahl von geeigneten Schuhen für Patienten mit Sensibilisierung gegen PTBP-F-R ist daher oft schwierig.
Literatur
- Geier J et al. (2010) Auswirkung einer berufsbedingten Sensibilisierung gegen p-tert-Butylphenol-Formaldehydharz (PTBP-F-R) bei der BK 5101. Dermatol Beruf Umwelt 58:190-192