PriapismusN48.30

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Erstbeschreiber

Tripe, 1845

Definition

Über eine prolongierte Erektion hinausgehende, willkürlich nicht beeinflussbare, schmerzhafte Dauererektion ohne sexuelle Erregung, über mehrere Std. bis Tage anhaltend. Dabei besteht eine komplette venöse Abflussblockade der Schwellkörper (Corpora cavernosa) aufgrund permanent relaxierter Schwellkörpermuskulatur mit Sauerstoffmangel und CO2-Überschuss.

Merke! Nach 8-12 Stunden besteht die Gefahr einer konsekutiven Schwellkörperfibrose!

Ätiopathogenese

Verschiedene Ursachen sind beschrieben: Idiopathisch (35-70%), nach SKAT/Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (Schwellkörperautoinjektionstherapie mit vasoaktiven Pharmaka), medikamentös (v.a. Psychopharmaka), nach Drogen und Alkohol, posttraumatisch.

Therapie

  • Zusammenarbeit mit dem Urologen. Mehrfache Schwellkörperentlastungspunktion mit großer Kanüle unter sterilen Bedingungen (Drainage von 50-200 ml Staseblut), Heparininjektion (je Schwellkörper 2500 E in physiologischer NaCl-Lsg.).
  • Alpha-Sympathomimetika: Oder Effortil 10-30 mg p.o. (bei beginnendem Blutdruckanstieg 10-20 mg Adalat p.o.). Cave! Hypertone Krise!
  • Operative Entlastung (Ausräumung und Shunt-OP). Therapie der Grunderkrankung.

Literatur

  1. Maan Z et al. (2003) Priapism--a review of the medical management. Expert Opin Pharmacother 4: 2271-2277
  2. Meineke V et al. (2003) Malignant priapism as a sign of a recurrent prostate cancer. Differential diagnosis of induratio penis plastica. Hautarzt 54: 541-543
  3. Schneede P et al. (1999) Partial priapism. Case report and review of the literature of diagnostic and therapeutic measures. Urologe A 38: 179-183
  4. Tripe JW (1845) Case of Priapism. Lancet 2: 8

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