Präpuberale HypertrichoseL68.-
Synonym(e)
Definition
Generalisierte, für die jeweilige Körperpartie untypisch starke Behaarung, in diffusem von Androgenen unabhängigem. Haarbiologisch erfolgt ein Übergang vom Vellushaar in das Terminalhaar.
Vorkommen/Epidemiologie
Über die Inzidenz der präpuberalen Hypertrichose liegen keine exakten Daten vor; wahrscheinlich nicht selten; familiäres Auftreten möglich.
Ätiopathogenese
Bei den Betroffenen war in einer Studie ein leichter Anstieg der peripheren 5alpha-Reduktase-Aktivität bei einem normalen Androgenprofil nachweisbar (Gryngarten M et al. 2000)
Klinisches Bild
Auffallend dichte und dunkle Behaarung im Bereich von Stirn, Augenbrauen, Rücken, Schultern und oberen Extremitätenstreckseiten.Typisch ist ferner ein tiefer Haaransatz im Schläfenbereich, der interskapulären Haarwirbel und die starke Behaarung der Ellenbogen.
Diagnose
Klinisches Bild mit dem typischen Androgen-unabhängigen Verteilungsmuster der Terminalhaare.
Therapie
Symptomatisch, Rasur, Epilation, Wachsentfernung, Laserepilation. Bemerkung: Bei der mechanischen Epilation z.B. der Wachsentfernung besteht die Gefahr einer Transformation von Vellushaaren in Terminalhaare.
Verlauf/Prognose
Die Hpertrichose persistiert zeitlebens. Mit einer Zunahme der Hypertrichose ist insbes. bei Männern mit dunklem Hauttyp zu rechnen.
Literatur
- Barth JH et al. (1988) Prepubertal hypertrichosis: normal or abnormal? Arch Dis Child 63:666-668.
- Gryngarten M et al. (2000) Clinical assessment and serum hormonal profile in prepubertal hypertrichosis. Horm Res 54:20-25.
- Hernandez MI et al. (2014) Hormonal profile and androgen receptor study in prepubertal girls with hypertrichosis. Int J Pediatr Endocrinol 6:doi:10.1186/1687-9856-2014-6
- Trüeb RM et al. (1994) Präpuberale Hypertrichose. Schweiz Med Wschr. 124: 595-560