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Polyneuropathien
Synonym(e)
Definition
Unter Polyneuropathien sind Funktionsstörungen der peripheren Nerven im Rahmen einer generalisierten oder sytemischen Erkrankung zu verstehen.
Klinisches Bild
Es erfolgt eine überwiegend symmetrische Verteilung der Symptome und Befunde, distal- und beinbetont. Je nach Ursache kommt es zu einer langsamen bis raschen Progredienz.
Es können Sensibilitätsstörungen in „socken- und handschuhförmiger“ Verteilung vorliegen, auch Parästhesien und ggf. Brennschmerzen. Darüber hinaus kommt es zu einem frühzeitigen Ausfall des Vibrationsempfindens.
Motorische Ausfälle beginnen zumeist mit einer Fußhebeschwäche. Eine Muskelatrophie ist zunächst an den kleinen Fuß- und Handmuskeln festzustellen, im weiteren Verlauf sind auch Unterschenkel und Unterarme betroffen. Es kommt zu einem frühzeitigen Ausfall des Achillessehnenreflexes.
Trophische Störungen sind beispielsweise an Haut (trophisch gestörte Haut) und Nägeln zu beobachten. Vegetative Störungen hingegen an der Haut (Ödeme, livide Verfärbungen, Störungen der Schweißsekretion) sowie Störungen der Sexual-, Blasen und Mastdarmfunktion und einer orthostatischen Hypotonie.
Diagnose
Zur Diagnose von Polyneuropathien sind neben einer Anamnese, klinische Untersuchungen und neurologisch konsiliarische Untersuchungen durchzuführen.
Labor: Basisprogramm mit Blutzuckerbestimmung, BSG, Blutbild, TSH-basal, Transaminasen, Kreatinin, Elektrolyte, CK, Serum-Elektrophorese (eine IgM-assoziierte Polyneuropathie ist die häufigste Paraproteinämie die mit einer Polyneuropathie assoziiert ist; Bildung von anti-MAG-Antikörper, die sich gegen ein Glykoprotein in den Myelinscheiden peripherer Nerven richten), Vitamin-B12- und Folsäurespiegel.
Liquordiagnostik und Lumbalpunktion
Neurologische Spezialdiagnostik: beispielsweise Elektrokyografie, Elektroneurografie, somatosensibel und motorisch evozierte Potenziale.
Nerven-/Muskelbiopsie (in unklaren Fällen)
Mulekulargenetische Untersuchungen zur Klärung einer hereditären Polyneuropathie.
Therapie
Symptomatisch können neuralgiforme (polyneuropahtische) Schmerzen u. a. mit Carbamazepin, Gabapentin oder Pregabalin behandelt werden. Eine Therapie der Brennschmerzen erfolgt mit Amitriptylin, Duloxetin, bei krampfartige Schmerzen mit Wechselfußbädern Chininsulfat. Andere und therapieresistente Schmerzarten: Clomipramin oder Amitriptylin wenn notwendig