Patulin

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

This article in english

Synonym(e)

4-Hydroxy-4H-furo-pyran-2-on; CAS-Nummer: 149-29-1; Clavucin

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Mykotoxin (Schimmelpilzgift) mit der Summenformel: C7H6O4. Das mykogene Stoffwechselprodukt ist in Wasser und polaren Lösungsmitteln löslich. Es ist gegenüber kurzem Erhitzen resistent! Patulin ist Ursache von Lebenmittelvergiftungen.

Allgemeine Information

Patulin wirkt toxisch gegenüber Bakterien, Protozoen. Bei Säugetieren und dem Menschen wirkt es genotoxisch, hepatotoxisch (Fernández-Blanco C et al. 2018), karzinogen. Die Substanz verursacht Kapillarschäden.

Patulin wird von >10 verschiedenen Penicillium-Arten und anderen Pilzen gebildet (Aspergillus, Byssochlamys, Paecilomyces variotii), und dient den Pilzen als „mikrozides“ Abwehrprodukt.

Hinweis(e)

Patulin wird v.a. in angefaultem Kernobst von der Art Penicillium expansum produziert. Bei Äpfeln kann die verfaulte Stelle großflächig herausgeschnitten werden, damit der Verzehr unschädlich ist. Bei anderen Kernobst-Arten kann hingegen auch der gesunde Teil des Obstfleisches patulinhaltig sein. Es empfiehlt sich auf den Verzehr zu verzichten. Besonders bei Fruchtsäften ist daher Vorsicht geboten: Hierfür sollte kein Obst mit faulen Stellen verwendet werden. In einer persischen Studie waren (53%) der untersuchten Apfelsäfte kontaminiert mit Patulin mit Konzentrationen > 3 µg/L (Poostforoushfard A et al. 2017). Der Richtwert in der Europäischen Union liegt bei 50 µg/L.

Eine Entgiftung der Säfte kann durch die Vergärung oder Verschwefelung (Konservierungsmethode bei Wein) erzielt.

Literatur

  1. Fernández-Blanco C et al. (2018) Cytotoxic effects induced by patulin, deoxynivalenol and toxin T2 individually and in combination in hepatic cells (HepG2). Food Chem Toxicol pii: S0278-6915(18)30393-4.
  2. Poostforoushfard A et al. (2017) Patulin contamination in apple products marketed in Shiraz, Southern Iran. Curr Med Mycol 3:32-35. 

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024