Oblimersen
Definition
Antisense-Medikament, das gezielt die Synthese von Proteinen in der Zelle verhindert.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Antisense-Moleküle sind chemisch modifizierte Oligonukleotide und enthalten die komplementäre Erbinformation eines Gens. Sie binden fest an die Messenger-RNA des Gens, was die Translation somit die Umsetzung in ein Protein in den Ribosomen verhindert. Bei Oblimersen wurde das Gen für das Bcl-2-Protein ausgewählt, ein Protein das von Tumorzellen gebildet wird, die damit eine Apoptose verhindern. Oblimersen wird somit in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Für das maligne Melanom waren die Ergebnisse in Studien bisher enttäuschend. Laut Studien wirksam in Chemotherapien der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL).
Unerwünschte Wirkungen
Häufig: Thrombozytopenie. Selten: Tumorlysesyndrom.
Präparate
Genasense
Literatur
- Hauschild A et al. (2008) systemische Therapie des Melanoms. Aktuelle klinische Studien. Hautarzt 59: 484-492