Kutane/extrakutane systemische Sporotrichose mit Beteiligung von Haut und Schleimhaut. Die Sporotrichose ist eine subakute oder chronisch verlaufende, in der Regel auf Haut und Subkutis begrenzte Infektionskrankheit, hervorgerufen durch Erreger des Sporotrix schenkii Komplexes. Bei den Vertretern handelt es sich um dimorphe Pilze. Sie sind kulturell in wenigen Tagen bei Zimmertemperatur nachweisbar. Die Mukokutane Form entwickelt sich häufig bei einer schlechten Abwehrlage.
Mukokutane Sporotrichose B42.8
Definition
Erreger
Der dimorphe Pilz Sporotrix schenckii (Sporotrichon schenckii) ist ein Bodensaprophyt, der in einem Klima mit einer mittleren Temperatur von 20-25C° auf verfaulendem Holz und absterbenden Pflanzen lebt. Insofern tritt die Infektion v.a. bei der ländlichen Bevölkerung auf.
Neben Sporotrix schenckii sensu stricto umfasst der Sporotrichon-Komplex 4 weitere Arten:
- S.albicans
- S.brasiliensis
- S.globosa
- S.mexicana
Tiere stellen ein Erregerreservoir dar. Ausgehend von Hunden, Katzen, Pferden, Bisamratten, Schweinen, Vögeln, Reptilien (Zoonose) kann es durch Kratz- oder Bissverletzungen zur Infektion kommen.
Vorkommen/Epidemiologie
Weltweit, Nordamerika, Japan, v.a. Tropen und Subtropen, nur sporadisch in Europa. Die bisher einzige Epidemie trat Mitte des 20. Jahrhunderts in Südafrika bei Minenarbeitern auf, die sich an Grubenholz das von Sporotrix schenckii befallen war, infizierten.
Diese Form einer systemischen Form der Sporotrichose findet sich bei immunsupprimierten Personen. V.a. HIV-Infizierte sind gefährdet. Neben Haut und Schleimhaut können mykotische Granulome auch in anderen Organen, so in Muskulatur und in Knochen auftreten.
Literatur
- de Beurmann CL, Gougerot H (1912) Les sporotrichoses. F. Alcan, Paris
- Eisfelder M et al. (1993) Erfahrungen mit 241 Sporotrichose-Fällen in Chiba/Japan. Hautarzt 44: 524-528