Melanom anorektales
Synonym(e)
Anales Melanom; Analmelanom; Analschleimhautmelanom; Anorektales Melanom; ARMM; Melanom des Anus; Melanom des Rektums; Rektales Melanom; Rektalmelanom
Definition
Malignes Melanom der Anal-oder Rektumschleimhaut, das in den vielen Fällen auf Grund einer klinischen Spätsymptomatik erst in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert wird.
Vorkommen/Epidemiologie
Verlässliche epidemiologische Daten liegen nicht vor. In großen Hautkrebszentren werden derartige Fälle 1-2x pro Jahr beobachtet. Männer scheinen bevorzugt betroffen zu sein (1m:1,5w).
Manifestation
Mittleres Erwachsenenalter (36-81Jahre, durchschnittlich 55 Jahre)
Klinisches Bild
Das anorektale maligne Melanom imponiert klinisch durch Blutungen aus dem Anus, durch undefinierte Darmbeschwerden oder Schmerz bei der Defäkation. In einer größeren Studie (n=56 Pat.) waren alle Melanome <5cm, 47<3cm vom Analrand entfernt lokalisiert und damit digital leicht zu palpieren. Es imponieren meist schmerzlose oder leicht schmerzhafte, weiche oder feste breitbasig aufsitzende, meist schwarze oder braun-blaue, solitäre (selten multiple) Geschwülste (etwa 10% der anorektalen Melanome sind amelanotisch und haben damit eine rote Farbe).
Therapie
Ziel ist eine komplette R0 Resektion mit organerhaltenden Operationstechniken. Ein Unterschied hinsichtlich der Überlebensrate zwischen abdomino-peritonealer Resektion (APR) und großflächiger, organerhaltender lokaler Exzision (WLE) konnte nicht festgestellt werden.
Interne Therapie
S.u. Melanom, malignes
Verlauf/Prognose
- Die Rate der Lokalrezidive liegt in größeren Kollektiven bei rund 30%, die 5 Jahres-Überlebensrate liegt bei etwa 20%.
- Die mediane Überlebenszeit liegt bei 21 Monaten.
- Prognostischer Faktor ist, wie beim malignen Melanom der Haut, die Tumordicke ( Breslow-Index).
Literatur
- Che X et al. (2011) Anorectal malignant melanomas: retrospective experience with surgical management. World J Gastroenterol 17:534-539