MEDNIK-Syndrom

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

EKV3; Erythrokeratodermia variabilis 3; Erythrokeratodermia variabilis vom Kamouraska Typ; Mental Retardation, Enteropathy, Deafness, Peripheral Neuropathy, Ichthyosis, and Keratoderma; OMIM: 609313; ORPHA:171851

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Definition

MEDNIK ist das Akronym für Mental Retardation, Enteropathy, Deafness, Peripheral Neuropathy, Ichthyosis, and Keratoderma. Das MEDNIK-Syndrom ist eine seltene, autosomal rezessiv vererbte seltene Krankheit, die durch geistige Behinderung, Ichthyose, Hörverlust, periphere Neuropathie, Enteropathie und Keratodermie gekennzeichnet ist.

 

Vorkommen/Epidemiologie

Prävalenz: <1 / 1 000 000

Ätiopathogenese

Der Erkrankung liegen Mutationen im AP1S1-Gen vor, das auf Chromosom 7 am Genort q22.1 lokalisiert ist. AP1S1 kodiert für die Subunit Sigma1a des AP-1 Komplexes, der beim Aufbau der Clathrin-Hülle und beim Transport zwischen dem trans-Golgi-Netzwerk, Endosomen und der Plasmamembran eine Rolle spielt.

Offenbar führen unterschiedliche Mutationen in AP1S1 zu unterschiedlichen Phänotypen. Einmal kann der Verlust der AP1S1-Funktion zu einem Defekt der intestinalen Epithelbarriere führen und zu einer nicht-syndromale Form der kongenitalen Diarrhöe, während andere trunkierende AP1S1-Mutationen das MEDNIK-Syndrom verursachen, das durch mentale Retardierung, Enteropathie, Taubheit, Neuropathie, Ichthyose und Keratodermie gekennzeichnet ist.

Im Falle des Patienten von Incecik F et al. (2018) mit MEDNIK-Syndrom ergab die Sequenzierung des AP1S1-Gens eine homozygote Insertion c.364dupG (NM_001283.4), die zu einem Frameshift des Leserasters führt (p.D122Gfs*18).

Literatur

  1. Incecik F et al. (2018) MEDNIK syndrome with a frame shift causing mutation in AP1S1 gene and literature review of the clinical features. Metab Brain Dis 33:2065-2068.
  2. Klee KMC et al. (2020) AP1S1 missense mutations cause a congenital enteropathy via an epithelial barrier defect. Hum Genet 139:1247-1259. 
  3. Martinelli D et al. (2014) AP1S1 defect causing MEDNIK syndrome: a new adaptinopathy associated with defective copper metabolism. Annals of the New York Academy of Sciences 1314: 55–63.
  4. Martinelli D et al. (2013) MEDNIK syndrome: a novel defect of copper metabolism treatable by zinc acetate therapy. Brain 136: 872–881
  5. Saba TG et al. (2005) An atypical form of erythrokeratodermia variabilis maps to chromosome 7q22. Human genetics 116: 167–171

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024