MastitisO91.1

Bakterielle, abszedierende Mastitis. In ca. 2/3 der Fälle Mastitis puerperalis, bei 1% der Wöchnerinnen, zu 95% durch Staphylococcus aureus. Die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen durch den Mund des Kindes, begünstigt durch Milchstau und Rhagadenbildung der Mamille.

Die non-puerperale Mastitis tritt vorwiegend bei Raucherinnen und jungen Mädchen auf. Begünstigend wirken Schlupfwarzen und Hyperprolaktinämie.

Meist Staphylococcus aureus.

Beginn mit umschriebener Rötung, Induration und Schmerz.
Subkutane, intramammäre, glanduläre, retromammäre oder subareoläre Abszesse. Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Rötung und Fluktuation. Bei der non-puerperalen Mastitis besteht meist kein Fieber.

• Kühlen, feuchte Umschläge, Kinder häufig anlegen.
• Umschläge mit Retterspitz®äußerlich-Lösung 
• Quarkumschläge: Baumwolltuch einschlagen und mit Quark einstreichen, Brust damit 30 Minuten einpacken 
• Permanentes Tragen eines gut sitzenden, straffen BHs.
• Erysidoron®1 (Weleda), stündlich 5 Trpf; wenn keine Besserung: Erysidoron®2 im Wechsel mit Erysidoron®1 stündlich 1 Tbl., bei Besserung 3xtägl. 1 Tabl.
• bei wunden Brustwarzen: Lanolin, Hamamelis-oder Eichenrindenextrakt, Johanniskrautöl, abgekühlte Schwarzteebeutel auftragen 
• Wenn Entzündungszeichen nicht zurückgehen: Amoxicillin/Clavulansäure 3 x 875mg/125mg über 7 Tage oder 
• Clindamycin 600mg 3x1 über 7 Tage 
• Antiphlogistika.
• Bei Abszessbildung: Punktion, ggf. Abstillen, Inzision und Drainage.
• bei Mastitis nonpuerperalis zusätzlich ggf. Prolaktinsenker über Wochen und Monate 

Sonderform Soor-Mastitis:

• trocken-ekzematöse Mamillen, weißliche Stippen; typisch sind brennende Schmerzen beim Stillen; Mundsoor des Säuglings 
• Diagnose durch Abstrich mit feuchtem Watteträger
• immer Behandlung von Mutter und Kind gleichzeitig mit Miconazol-Gel, z.B. Daktar®-Mundgel, über mindestens 14 Tage 
• Säuberung der Brust mit abgekochtem Wasser, Essigwasser (1 TL Essig in einer Tasse Wasser) oder Rosenhydrolat, danach trocknen 
• in therapieresistenten Fällen Fluconazol oral (Mutter 200mg/d, Säugling 3-6mg/kg KG)

Cave: Bei allen Arten der Mastitis bei Persistenz der Beschwerden über vier Wochen hinaus immer Ausschluss eines inflammatorischen Mammakarzinoms!