Lysozym

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Gal d 4; Muramidase

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Definition

Lysozym, auch Muramidase (der Name Lysozym stammt von A. Fleming) ist ein weit verbreitetes Enzym, das glykosidische Bindungen zwischen N-Acetylmuraminsäure- (NAM) und N-Acetylglucosaminresten (NAG) in Glykoproteinen und anderen Makromolekülen hydrolysiert. Lysozyme vermögen die Zellwand von Bakterien aufzulösen, indem sie die Hydrolyse von Murein an der glykosidischen Bindung zwischen der N-Acetylmuraminsäure (NAM) und N-Acetylglucosamin-Einheiten katalysieren. Hierdurch wird die Bakterienwand lysiert und zerstört.

Lysozyme spielen als Teil des angeborenen Immunsystems bei Menschen und Tieren eine große Rolle. Weiterhin kommen sie in unterschiedlichen Funktionen bei Pflanzen, Pilzen und  Bakterien vor. 

Lysozym ist unter der Nummer E 1105 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. 

Allgemeine Information

Lysozym ist für die antibakterielle Eigenschaft von Hühnereiklar zuständig, ein Effekt der seit mehr als 100 Jahre bekannt ist. Es ist bezeichnet als Gal d 4 und stellt neben den Hauptallergenen Ovalbumin (Gal d 2) und Ovomukoid (Gal d 1) ein relevantes Allergen im Hühnerweiweiß dar.

30% der Hühnereiallergiker sind gegen Lysozym sensibilisiert. Dies hat insofern eine praktische Relevanz als Lysozym weit verbreitet ist und z.B. als antibakterieller Zusatzstoff im Käse genutzt wird.  

Lysozym kommt seiner antibakteriellen Eigenschaft in Körperflüssigkeiten des Menschens vor, wie im Nasensekret, in Speichel und Tränenflüssigkeiten. Bei Tieren werden 3 unterschiedliche Typen von Lysozymen unterschieden (bezeichnet als c-Typ (chicken- oder conventional-Typ), g-Typ (goose-Typ) und als i-Typ (invertebrate-Typ) bezeichnet werden. Säugetiere, Vögel,  Reptilien, Fische produzieren Lysozyme vom c-Typ.

 

Hinweis(e)

Immunhistologie: Lysozym wird von  Monozyten, Makrophagen, Granulozyten, myeloischen Vorläuferzellen exprimiert. Es dient als immunhistologischer Marker für  histiozytäre Neoplasien und myeloischen Leukämien.

Lysozym ist eng verwandt mit Lactalbumin.     

Literatur

  1. Hantschke M et al. (2016) Immunhistologische Techniken. In: L. Cerroni et al. Histopathologie der Haut. Springer Verlag Berlin-Heidelberg S. 30.
  2. Marseglia A et al. (2013) Outcome of oral provocation test in egg-sensitive children receiving semi-fat hard cheese Grana Padano PDO (protected designation of origin) containing, or not, lysozyme. Eur J Nutr 52:877-883.
  3. Reese I et al. (2015) Allergie gegen Kuhmilch und Hühnerei: was bietet die molekulare Allergiediagnostik? Allergo J Int 24: 34-41

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