LobomykoseB48.00

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Keloidblastomykose; Lobo-Krankheit; Lobo`s disease

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Erstbeschreiber

Lobo, 1931

Definition

Sehr seltene, chronische, tiefe Mykose der Haut und Unterhaut mit prominenten, papulösen, möglicherweise ulzerierenden, verkrustenden, keloidähnlichen Knoten.

Erreger

Loboa loboi; Paracoccidioides loboi; Lacazia loboi; die Infektion erfolgt durch Inokulation bei kleinen Hautverletzungen oder auch durch Insektenstiche.

Vorkommen/Epidemiologie

Sehr selten in Europa. Häufige Erkrankung in tropischen Regenwaldgebieten Südamerikas, insbes. in Brasilien, Venezuela, Kolumbien, Zentralamerika, Guayana.

Lokalisation

An unbedeckten Körperstellen; kein Schleimhautbefall, kein Befall des Kapillitiums.

Klinisches Bild

An der Inokulationsstelle (meist erst nach Monaten) Ausbildung einer schmerzlosen, indurierten Papel, die sich langsam zu einer derben, anulären oder landkartenartig konfigurierten, großflächigen, höckerigen Plaque entwickelt; auch Ausbildung konfluierender Knoten. Die Infektion breitet sich nur per continuitatem aus. Es kommt nie zu lymphogener oder hämatogener Streuung. Allen Erscheinungen ist der keloid-artige Aspekt eigen, der auch zu der Namensgebung "Keloidblastomykose" geführt hat. Die feste Konsistenz der Hautveränderungen wird durch die dicht gepackten Pilzkonglomerate in der Dermis hervorgerufen.

Histologie

Epidermis mit parakeratotischen Zonen. In der Dermis zeigen sich hypertrophische hyalinisierte Bindegewebsbündel und granulomatöse Infiltrate mit zahlreichen hefeähnlichen Pilzzellen, extrazellulär und in Makrophagen. PAS- und Grocott- Färbung sind zielführend.

Diagnose

Reiseanamnese, Klinik, Histologie mit Nachweis der hefeähnlichen Pilzzellen, die sich mittels PAS- oder Grocott- Färbung sehr gut darstellen lassen.

Therapie

Exzision isolierter Hautveränderungen. Effektive Chemotherapie ist nicht bekannt. Bei einigen Patienten wurde eine Besserung unter Clofazimin (z.B. Lamprene) in Kombination mit Itraconazol oder 5-Fluorouracil gesehen.

Literatur

  1. Burns RA et al. (2000) Report of the first human case of lobomycosis in the United States. J Clin Microbiol 38: 1283-1285
  2. Fischer M et al. (2002) Sucessful treatment with clofazimine and itraconazole in a 46 year old patient after 32 years duration of disease. Hautarzt 53: 677-681
  3. Lobo J (1931) Um caso de blastomicose produzido por uma especie nova encontrada em Recife. Rev Med Pernambucana 1: 763-775
  4. Rodrigez-Toro G (1993) Lobomycosis. Int J Dermatol 32: 324–332
  5. Taborda PR et al. (1999) Lacazia loboi gen. nov., comb. nov., the etiologic agent of lobomycosis. J Clin Microbiol 37: 2031-2033

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