Kandidatengen

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 04.09.2024

This article in english

Synonym(e)

Candidate Gene; Candidate gene approach

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Als Kandidatengen (lat. candidatus = Kandidat; griech. geneá = Abstammung) wird ein Gen bezeichnet, bei dem aufgrund von bisherigen Studien, Beobachtungen, auch von Hypothesen vermutet wird, dass dieses eine Rolle bei einer bestimmten Krankheit oder einem bestimmten Phänotyp spielt.

Allgemeine Information

In der genetischen Forschung wird oft ein Kandidatengen-Ansatz angewendet, um Gene zu identifizieren, die an der Entstehung oder Vererbung bestimmter Krankheiten oder bestimmter Eigenschaften von Pflanzen beteiligt sein könnten. Ein Kandidatengen-Ansatz erfordert eine vorherige Hypothese, dass bestimmte interessierende Gene Varianten enthalten, die mit einem Merkmal oder einer Krankheit assoziiert sein könnten. Kandidatengene werden in der Regel dann ausgewählt, wenn es gute Belege dafür gibt, dass

  • das vorgeschlagene Kandidatengen für das betreffende Merkmal biologisch relevant ist,
  • die Varianten des Kandidatengens die Gesamtfunktion des Gens beeinflussen und
  • die Polymorphismen des ausgewählten Kandidatengens in der Bevölkerung häufig genug auftreten, um eine aussagekräftige statistische Auswertung zu ermöglichen.

Anschließend werden diese Gene in einer größeren Population von Organismen einer Art untersucht, um ihre Rolle zu bestätigen oder zu widerlegen.

Kandidatengene können auf verschiedene Arten identifiziert werden, z.B. durch genomische  Untersuchungen von nahe verwandten Individuen mit einem definierten Merkmal, durch genomweite Assoziationsstudien oder durch Studien an Tier- oder Pflanzenmodellen. Wenn ein Kandidatengen erfolgreich identifiziert wurde und seine Rolle für die Ausprägung eines Merkmals bestätigt wurde, kann dies zu einem besseren Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen und möglicherweise zu neuen Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten führen.

Hinweis(e)

Kandidatengen von: candidus = weiß, glänzend und genea = Abstammung.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 04.09.2024