IRAK1-Gen
Synonym(e)
Definition
Das IRAK1-Gen (IRAK1 steht für „Interleukin 1 Receptor Associated Kinase 1“) ist ein Protein kodierendes Gen das auf Chromosom Xq28 loaklisiert ist. Für dieses Gen wurden alternativ gespleißte Transkriptvarianten gefunden, die verschiedene Isoformen kodieren. Das IRAK1-Gen kodiert die Interleukin-1-Rezeptor-assoziierte Kinase 1, eine von zwei mutmaßlichen Serin/Threonin-Kinasen, die bei Stimulation mit dem Interleukin-1-Rezeptor (IL1R) assoziieren. Das IRAK1-Gen ist teilweise für die IL1-induzierte Hochregulierung des Transkriptionsfaktors NF-kappa B verantwortlich.
Klinisches Bild
Zu den Krankheiten, die mit IRAK1 assoziiert sind, gehören:
- der Lupus Erythematodes sowohl im Kindesalter als auch im Erwachsenenalter (s.u. Hinweise - Jacob CO et al. 2009)
- und
- das X-chromosomale MECP2 Defektsyndrom infolge großer de novo Xq28 chromosomaler Deletion incl. MECP2 und IRAK1.
- Weiterhin gehen Mutationen in IRAK1 (rs1059703 T-Allel) mit einem erhöhten Schweregrad der Rheumatoiden Arthritis einher (Hosseini N et al. 2021).
Hinweis(e)
Die IRAKs (Interleukin-1-Rezeptor-assoziierte Kinasen) sind Serin-Threonin-Kinasen, EC 2.7.11.1, die wesentliche Regulatoren der IL-1R- und TLR-vermittelten Signalübertragung sind. Bislang wurden vier IRAK-Isoformen identifiziert: IRAK1, IRAK2, IRAK3 (IRAK-M) und IRAK4.
Inhibitoren von IRAK1 zeigen zytotoxische Aktivität bei einstelligen mikromolaren Konzentrationen in einer Gruppe von WM-, DLBCL- und Lymphom-Zelllinien, die MYD88 exprimieren.
Lupus erythematodes: Bei der Untersuchung von etwa 5.000 Probanden und gesunden Kontrollpersonen zeigten 5 SNPs im IRAK1-Gen eine Krankheitsassoziation sowohl bei SLE im Erwachsenenalter als auch im Kindesalter in 4 verschiedenen ethnischen Gruppen, wobei ein 4-SNP-Haplotyp (GGGG) stark mit der Krankheit assoziiert war. Der Nachweis eines Gens auf dem X-Chromosom als Krankheitsanfälligkeitsfaktor bei menschlichem SLE lässt vermuten, dass der Geschlechtsunterschied bei SLE zum Teil auf Gene auf dem Geschlechtschromosom zurückzuführen sein könnte (Jacob CO et al. 2009).
Literatur
- Hatcher JM et al. (2020) Discovery of a Selective, Covalent IRAK1 Inhibitor with Antiproliferative Activity in MYD88 Mutated B-Cell Lymphoma. ACS Med Chem Lett 11:2238-2243
- Hosseini N et al. (2021) IRAK1 Gene Polymorphism in Rheumatoid Arthritis. Immunol Invest 50:304-321.
- Jacob CO et al. (2009) Identification of IRAK1 as a risk gene with critical role in the pathogenesis of systemic lupus erythematosus. Proc Natl Acad Sci U S A 106: 6256-6261.