Hautsklerose
Synonym(e)
Definition
Unter einer Hautsklerose (Sklerose von griech. skleros = hart ) wird im eigentlichen Wortsinn eine Verhärtung der Haut verstanden. Ihr liegt eine Überproduktion von Kollagen zugrunde, d.h. dass der Kollagenfasergehalt pro Gewebeeinheit vermehrt ist. Der Mechanismen dieser Überproduktion ist ungeklärt, vermutlich jedoch verschiedenartig. Die Sklerosierung der Haut ist in erster Linie ein Phänomen der tiefen, retikulären Dermis. Die benachbarten Kompartimente wie papilläre Dermis, Fettgewebe, Faszien sind in wechselndem Ausmaß mitbetroffen. Ihre unterschiedliche Beteiligung definiert das klinische Bild der Hautsklerose.
Bei einer Sklerosierung der papillären Dermis erscheint die Haut silbrig-weiss. Die papilläre Sklerose überdeckt die autochthone Hautfarbe, die durch den durchscheinenden Farbton der papillären Blutgefäße geprägt wird. Die Konsequenz ist lokaler ein Weißeffekt. Im Randbereich des entzündlichen Geschehens, dort wo die Sklerosierung noch nicht präsent ist, prägt der Rotton der hyperämischen Entzündung die Hautfarbe. Dieser erythematöse Randsaum wird als Lilac-Ring bezeichnet und ist kennzeichnend für den Morphea-Typ der zirkumskripten Sklerodermie.
Allgemeine Information
Der Begriff Hautsklerose ist als pathologisch-anatomische Bezeichnung nicht gleichzusetzen mit der Diagnose „Sklerodermie“. Die nicht monoorganischen Sklerodermien der Haut werden als „zirkumskripte Sklerodermie/Morphea“ bezeichnet. Die polyorganische Multisystemerkrankung „systemische Sklerodermie“ wird auch als „Systemische Sklerose“ bezeichnet, was naturgemäß zu Verwirrungen der Begriff beiträgt. Beide Erkrankungen, die systemische Sklerodermie wie auch die zirkumskripte Sklerodermie, kennzeichnen sich durch eine Fibrose und folgende Sklerose der Haut aus, die Systemische Sklerodermie zusätzlich durch eine Fibrosierung innerer Organe.