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Haarzunge schwarzeK14.3
Synonym(e)
Definition
Dicht stehende, mattenartige Geflechte aus fadenförmigen, hyperkeratotischen, hypertrophischen Papillae filiformes der Zungenoberfläche.
Vorkommen/Epidemiologie
Die Prävalenzdaten schwanken je nach Kollektiv und Größe zwischen 0-50%.
Ätiopathogenese
Die Ursachen sind nicht sicher geklärt. Wahrscheinlich liegt eine temporäre Dysbalance der normalen oralen mikrobiellen Besiedlung zugrunde. Pathogenetisch erfolgt die Verfärbung durch pigmentbildende Bakterien, Detritus und Einlagerung exogener Pigmente aus Tabakrauch und gefärbter Nahrung. Candida albicans ist häufig nachzuweisen. Die ätiopathogenetische Rolle bleibt jedoch unklar.
Zu beobachten ist die schwarze Haarzunge u.a. nach:
- längerdauernder systemischer Antibiotikagabe
- Stammzelltransplantation
- längerdauernder Theapie mit systemischen Glukokortikoiden
- keratoplastischen, chemischen Reizen (Rauchen, scharfe Mundwässer, Chlorhexidin, Natriumperborat, H2O2)
- andauernder parenteraler Ernährung.
Lokalisation
Klinisches Bild
Meist in den hinteren und mittleren Zungenabschnitten beginnende, teilweise auch die gesamte Zungenoberfläche erfassende, flächige, schwärzliche oder braun-schwärzliche, rasenartige Behaarung der Zunge mit bis zu 2 cm langen, bis zu 0,2 cm dicken, haarähnlichen Auswüchsen. Subjektive Beschwerden fehlen meist.
Histologie
Diagnose
Therapie
- Rauchverbot, Ausschaltung anderer irritierender Faktoren. Mit Vitamin C-Lutschtabletten (z.B. Cebion 500, 1-2 Tbl./Tag) lässt sich der Eiweißbelag auf der Zunge ausfällen und anschließend mit einer weichen Zahnbürste abbürsten. Eiweißausfällung ist auch mit 1-2% Wasserstoffperoxid R280 möglich (Lösung nicht herunterschlucken!).
- Sorgfältige Mundpflege: Spülungen mit Stomatologika wie Kamillenextrakt (z.B. Kamillosan) oder Dexpanthenol-Lösung (Bepanthen, R066 ). Zahnsanierung.
- Evtl. verursachende Medikamente absetzen.
- Bei Nicotinsäuremangel: Ausgewogene eiweißreiche Ernährung, ggf. orale Substitution von Nicotinsäureamid (z.B. Nicotinsäureamid 200 Jenapharm) 200 mg/Tag.
- Bei V.a. Candidose antimykotische Therapie, s.u. Candidose der Mundschleimhaut.
Literatur
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