GnathostomiasisB83.1
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Definition
Menschliche Infektion durch den Fadenwurm (Spulwurm) Gnathostoma spinigerum und/oder Gnathostoma hispidum. Zwischenwirt der Nematoden ist ein Krebs, der von weiteren Zwischenwirten wie Frösche, Reptilien, Vögel oder kleinen Säugern gefressen wird. Endwirte sind Katzen oder Hunde. Der Mensch ist Fehlwirt.
Vorkommen/Epidemiologie
Endemiegebiete sind v.a. in Südostasien, insbes. Thailand und Vietnam, in Mittelamerika ist v.a. Mexiko betroffen. In Europa sind nur Einwanderer und Touristen betroffen.
Klinisches Bild
Einige Tage nach Verzehr von z.B. rohem Fisch (z.B: Sushi) oder rohem Froschfleisch kommt es zu Übelkeit, Magen-Darm-Schmerzen oder Fieber, verursacht durch die Migration der Larven durch die Darmwand. Die Wanderung in die Subkutis verursacht intermittierende, schmerzende oder juckende, gerötete subkutane Schwellungen (DD: Angioödem). Die Schwellungen bestehen meist mehrere Tage, aber auch bis zu 4 Wochen. Typisch ist der rezidivierende Verlauf der Erscheinungen. Die Erreger können auch in andere Organe migrieren (viszerale Larva migrans) z.B. Lunge (persistierender Husten), Muskulatur (Muskelschmerzen) Harnwegsorgane (Hämaturie), Auge oder Meningen (Meningitis). Häufig ist eine Eosinophilie des Blutes.
Labor
Larven sind in der Regel nicht nachweisbar. Nachweis von Antikörper (ELISA) gegen G. spinigerum (z.B. durch Speziallabor des Robert Koch Institutes [RKI]). Bluteosinophilie.
Therapie
Literatur
- Leroy J et al. (2017) Sushi, ceviche and gnathostomiasis - A case report and review of imported infections.Travel Med Infect Dis 20:26-30.
- Pönninghaus J (2010) Gnathostomiasis. In: Plettenberg A, Meigel W, Schöfer H Infektionskrankheiten der Haut. Thieme Verlag Stuttgart S. 421-422