Fexofenadin
Definition
Indikation
Symptomatische Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis, symptomatische Behandlung der chronischen idiopathischen Urtikaria.
Schwangerschaft/Stillzeit
Nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden (ungenügende Datenlage).
Dosierung und Art der Anwendung
Erwachsene u. Kinder > 12 J.: 1mal/Tag 1 Filmtbl. p.o.
Merke! Eine wie bei anderen Antihistaminika empfohlene Hochdosistherapie bei chronischer Urtikaria kann für Fexofenadin wegen möglicher kardiotoxischer Nebenwirkungen nicht empfohlen werden.
Unerwünschte Wirkungen
- Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Übelkeit.
- Selten: Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Exanthem, Urtikaria, Pruritus u. andere Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Quincke-Ödem. Weiterhin können Engegefühl in der Brust, Atemnot, Flush, anaphylaktoide Reaktionen, Tachykardie oder Bradykardie, auftreten.
Wechselwirkungen
Erythromycin, Ketoconazol: 2-3facher Anstieg des Plasmaspiegels v. Fexofenadin. Aluminium- oder Magnesiumhydroxid-haltige Antazida: verminderte Bioverfügbarkeit v. Fexofenadin.
Präparate
Telfast, Telfast akut
Hinweis(e)
- Aluminium- oder Magnesiumhydroxid-haltige Antazida sollten frühestens 2 Std. post applicationem eingenommen werden.
- Fexofenadin ist der wirksame Metabolit des kardiotoxischen Terfenadin (Terfenadin wurde aufgrund kardialer Nebenwirkungen in manchen Ländern vom Markt genommen) und ist der für den Histamin-H1-Rezeptorantagonismus verantwortlich. Die ungünstigen Auswirkungen auf die Elektrophysiologie des Herzens sollen auf der Terfenadin-Muttersubstanz, nicht auf dem antihistaminisch aktiven Metaboliten beruhen.
Patienteninformation(en)
Merke! Das Medikament kann zu einer Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens führen (Teilnahme am Straßenverkehr, Bedienung von Maschinen)!
Literatur
- del Cuvillo A et al. (2006) Comparative pharmacology of the H1 antihistamines. J Investig Allergol Clin Immunol 16: 3-12
- Borchard U (2003) Neue H1-Antihistaminika im Vergleich. Allergologie 1: 23-32
- Lareb (2010) "Fexofenadine and bradycardia". Arzneimitteltelegramm 41: 32