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Erythronychia longitudinalis; L60.9 L60.8
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Definition
Deskriptive Bezeichnung für eine nicht seltene, solitär (seltener) oder multipel auftretende, longitudinale, rote Längsstreifung der Nagelplatte, die an den Nägeln der Hände und (seltener) der Füße auftreten kann.
Ätiopathogenese
Pathologische Veränderung mit Ausdünnung der Nagelmatrix, so dass die Nagelmatrix transparenter wird. Die solitäre Erythronychie tritt idiopathisch und bei Tumoren des Nagelbettes (Glomustumor, Carcinoma in situ; Onychopapillom; amelanostisches Melanom) auf.
Multiple Längsstreifungen in mehreren oder vielen Nägeln (Polydaktyläre Erythronychia longitudinalis) werden bei systemischen Erkrankungen nachgewiesen, so beim Lichen planus, M. Darier, primärer Amyloidose, Graft-versus-host Disease, Hemiplegie u.a.
Klinisches Bild
V.a. an den Fingernägeln (seltener an den Fußnägeln) auftretende, überwiegend solitäre, meistens schmerzlose, rote longitudinale oder diffuse Rotfärbung der Nagelplatte. Hierbei ist die Nagelplatte an ihrem freien Ende im Längsstreifen häufig V-förmig eingezogen, ausgedünnt und geht mit einer unter ihr liegenden Keratose einher. Nicht selten ist die Erythronychie durch eine Splitterhämorrhagie unterlegt. Vereinzelt können in einem Nagel 2-3 Längstreifen beobachtet werden, dann zumeist auch multiples Auftreten an anderen Nägeln (Polydaktyläre Erythronychia longitudinalis).
Diagnose
Therapie
Literatur
- Baran R, Perrin C (2000) Longitudinal erythronychia with distal subungual keratosis: onychopapilloma of the nail bed and Bowen`s disease. Br J Dermatol 143: 132-135
- Berker D et al. (2004) Localized longitudinal erythronychia. Arch Dermatol 140: 1253-1257
- Haneke E (2013) Krankheiten der Nägel. Hautarzt 64: 519-532