Ehrlich, Paul

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Biographische Angaben

(¤ 1854, † 1915) Bakteriologe. Paul Ehrlich wird 1854 im niederschlesischen Strehlen (heute: Strzelin) als Sohn des jüdischen Likörfabrikanten und Lotterieeinnehmers Ismar Ehrlich und der Kaufmannstochter Rosa (geb. Weigert) geboren. Er besuchte das Gymnasium St. Maria Magdalena in Breslau. Hier erreichte er zusammen mit seinem Schulkameraden Albert Neisser 1872 die Matura (Abitur). Anschließend Medizinstudium in Breslau, Straßburg, Freiburg/Breisgau und Leipzig. 1877 Staatsexamen in Breslau. Bereits als Student tritt er mit der Entdeckung von Mastzellen im Bindegewebe hervor. Nach seiner Promotion wird er Assistent und Oberarzt an der Charité in Berlin. Dort schafft er mit der Einfärbung von Blutkörperchen die Grundlagen der modernen Hämatologie. 1883 Heirat der Industriellentochter Hedwig Pinkus, mit der er zwei Töchter hat. 1884 wird Ehrlich aufgrund seiner Erfolge in der Vitalfärbung mit dem Professorentitel ausgezeichnet. 1887 habilitierte er sich im Fach Innere Medizin. 1891 beruft ihn Robert Koch an das neu gegründete Institut für Infektionskrankheiten in Berlin. Ehrlich arbeitet hier an Untersuchungen zur Immunität. 1895 übernimmt Ehrlich die Kontrolle der Arbeit am Diphtherieserum. 1896 wird Ehrlich zum Direktor des neuen Königlichen Instituts für Serumforschung und Serumprüfung in Steglitz (Berlin) berufen. 1899 Verlegung des Instituts nach Frankfurt/Main und Ausweitung zum Institut für experimentelle Therapie, wo sich Ehrlich der Krebsforschung und der Chemotherapie von Infektionskrankheiten zuwendet. 1904 erhält Ehrlich eine ordentliche Honorarprofessur in Göttingen. 1906 wird für ihn am Frankfurter Institut das Georg-Speyer-Haus für Chemotherapie mit Hilfe von Stiftungsgeldern gegründet. 1908 Nobelpreis. 1910 Entwicklung des als Salvarsan (s.u. Syphilis) bezeichneten Mittels gegen die Frühstadien der Syphilis. Es ist das erste spezifisch ursächlich wirkende Chemotherapeutikum. Die fachliche Kritik an dem Heilmittel wird mit antisemitischen Angriffen auf Ehrlichs Person verbunden. 1914 Ernennung zum Ordinarius an der neuen Frankfurter Universität. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs unterzeichnet Ehrlich den nationalistischen "Aufruf an die Kulturwelt". Am 20.8.1915 stirbt Paul Ehrlich in Bad Homburg.

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