DicrocoeliasisB66.2

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

kleiner Leberegel-Infektion; Lanzett-Egel-Infektion

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Definition

Trematodeninfektion durch Dicrocoelium dendriticum.

Erreger

Dicrocoelium dendriticum (kleiner Leberegel, Lanzett-Egel); die adulten Würmer sind 5-12 x 1,4-2 mm groß, blattförmig, rötlich, mit baumartig ("dendriticum") verzweigtem Uterus und 2 gleichgroßen Saugnäpfen. Die Eier sind 40 x 26 µm groß, dunkelbraun, relativ dickschalig, gedeckelt und enthalten Mirazidien.

Vorkommen/Epidemiologie

Seltene Parasitose des Menschen (bisher sind nur etwa 100 Fälle in der Literatur beschrieben). Weltweites Vorkommen; in West- und Zentralafrika ist Dicrocoelicum hospes, eine eng verwandte Spezies, nachgewiesen worden.

Ätiopathogenese

Landschnecken nehmen die Eier auf; anschließend reifen in den Schnecken Zerkarien, die von den Schleimballen freigesetzt werden; die Dauer der Reifung dauert 3-5 Monate. Die Schleimballen werden von Ameisen (z.B. durch Grünfutter) aufgenommen, die vom Endwirt aufgenommen wird. Häufiger passagere Eiausscheidung nach dem Verzehr von Leber, die Dicrocoelium-Würmer enthält.

Klinisches Bild

  • Integument: Ikterus.
  • Wesenliche systemische Gesundheitsstörungen nur bei Massenbefall: Flatulenz, Appetitlosigkeit, kolikartige Oberbauchschmerzen, Lebervergrößerung, Anämie.

Diagnose

  • Nachweis von Eiern im Stuhl oder Duodenalsaft (kein Verzehr von Leber während der Diagnose)
  • Eosinophilie
  • Keine spezielle Immundiagnostik verfügbar, jedoch Serumantikörper gegen andere Trematodenantigene.

Therapie

Praziquantel: Einmaldosis von 50 mg/kg KG p.o.

Prophylaxe

Kein Verzehr von ungewaschenem Salat und anderen Grünpflanzen.

Literatur

  1. Haswell-Elkins MR, Levri E (2003) Food-borne Trematodes. In: Cook GC, Zumla A Manson´s Tropical diseases. WB Saunders, 21st Edition, S. 1648-1716
  2. Ziegler K, Burchard GD, Meier-Brook A (1996) Leber- und Lungenegelinfektionen. In: Knobloch J, Tropen- und Reisemedizin. Gustav Fischer

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