Dequalinium chloride (INCI)
Synonym(e)
Dequaliniumchlorid
Definition
Kationisches Antiseptikum aus der Gruppe der quartären Ammoniumbasen. Daneben weist das Molekül auch Chinolinstrukturen auf. In der lokalen Anwendung nicht unumstrittenes Desinfizienz. Immer wieder wurde über Schleimhautnekrosen bei Anwendung berichtet.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Antibakterielle und fungizide Wirkung durch Eiweißfällung.
Indikation
Infektionen der Schleimhäute, oberflächliche Hautinfektionen.
Merke! Zweifelhaftes Therapieprinzip, der therapeutische Nutzen ist nicht hinreichend belegt!
Dosierung und Art der Anwendung
- Salben/Cremes: 1-3mal/Tag dünn auftragen.
- Vaginaltabletten: Bei Fluor vaginalis über 4-6 Tage abends tief in die Scheide einführen.
Normkonzentration
0,4% in Salben und Cremes, 2% Vaginaltabletten.
Unerwünschte Wirkungen
In Kombination mit top. Glukokortikoiden unter Okklusivbedingungen Gefahr von Hautreizungen bis zur Nekrosenbildung (bei Anwendungen im Präputialbereich - hier Gefahr der Konzentrationspotenzierung).
Kontraindikation
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff; Anwendung im Präputialbereich (Gefahr der Nekrosenbildung).
Inkompatibilität
Seifen, anionenaktive Emulgatoren, Phenol, Chlorocresol.
Rezeptur(en)
- Dequaliniumchloridhaltige Ohrentropfen 0,02%: R059
- Dequaliniumchloridhaltige Ohrentropfen 0,2%: R060
- Dequaliniumchloridhaltiges Soor-Gel (NFA): R061
- Nystatin-Dequaliniumchlorid-Creme
- R290
Präparate
Fluomycin, Maltyl Gurgellösung, Sorot, Evazol-Creme
Literatur
- Wolf G (2007) Rezeptur-Tipp. Hautarzt 58: 476-477