In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass das Chemokin CXCL13 bei nahezu allen Patienten mit akuter Neuroborreliose im Liquor deutlich ansteigt, noch bevor eine spezifische Antikörperantwort generiert wird. Unmittelbar nach Beginn der Antibiotikagabe fällt der Chemokinspiegel sehr rasch wieder ab, noch lange bevor sich die Liquorpleozytose zurückbildet. versch. Studien an Patienten mit vermuteter Neuroborreliose ergaben Sensitivitäten/Spezifitäten von 100%/99% sowie positiv bzw. negativ prädiktive Werte von 88% und100%, so dass der Parameter bei unklaren Fällen einer sehr frühen Neuroborreliose hilfreich sein kann (Lintner H et al. 2020). Zu berücksichtigen ist, dass der CXCL13-Wert nicht spezifisch für die Neuroborreliose ist; so wurden erhöhte Liquor-Werte auch bei Neurolues, tuberkulöser Meningitis und ZNS-Lymphomen gefunden. Darüber hinaus wurde die Bestimmung – inklusive Cut-off – bislang nicht allgemein standardisiert. Der CXCL13-Spiegel im Liquor korreliert mit der „Krankheitsaktivität“ der Neuroborreliose und kann in Einzelfällen diagnostisch hilfreich sein.