Chilblain-Lupus familiärer L93.2

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Familiärer Chilblain-Lupus; OMIM: 610448 614415; ORPHA:481662.

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Definition

Sehr seltene, autosomal dominant  vererbte, monogene Form des kutanen Lupus erythematodes. Der familiäre Chilblain-Lupus gehört zur Gruppe der Typ1-Interferonopathien und ist vor allem durch typische Hauterscheinungen und Ischämie der Akren gekennzeichnet.

Ätiopathogenese

Nachweislich sind verschiedene Mutationen, die zu dieser Krankheit führen können. Am häufigsten können Mutationen im TREX1-Gen nachgewiesen werden. Seltener sind Mutationen im SAMHD1- und STING1-Gen (Stimulator of Interferon Genes).

Diesen Gendefekten ist gemeinsam, dass sie alle in den Prozess der Erkennung intrazellulärer freier DNA involviert sind, was in der Folge zu einer erhöhten Produktion von Typ-1-Interferonen und den induzierten Genprodukten führt. Dies führt dann zu einer Autoinflammation und Autoimmunität, die für die Krankheit charakteristisch ist.

Klinisches Bild

Bereits im Säuglings- oder Kindesalter treten kältebedingte, schmerzhafte, rot-livide, kissenartige Papeln oder Plaques vorwiegend an Fingern, Zehen, Nase, Wangen und Ohren auf. Hinzu kommen rekurrierende läsionale Ulzerationen. Häufig sind Raynaud-Attacken.

Therapie

Die Aktivierung von Interferon-induzierten Genen wird durch das JAK-STAT-System gesteuert; daher können JAK-Inhibitoren erfolgreich zur Behandlung von Typ-1-Interferonopathien eingesetzt werden (Fiehn C 2017; Zimmermann N et al. 2019).

Fallbericht(e)

Yi C et al. (2020)  führte eine genetische Studie in einer großen, nicht blutsverwandten chinesischen Familie mit 13 Mitgliedern über 4 Generationen durch, die von Chilblain-Lupus betroffen waren. Bei dem Indexpatienten wurde eine Ganz-Exom-Sequenzierung durchgeführt. Der Nachweis signifikanter Varianten wurde anschließend durch Resequenzierung mittels Sanger-Sequenzierung bei dem Indexpatienten und anderen Familienmitgliedern validiert. Nachweislich war eine neue pathogene Mutation in TREX1 p.Asp18His. Die Mutation war nur bei den betroffenen Personen vorhanden. Diese Mutation wurde bereits bei einem Patienten mit Aicardi-Goutière-Syndrom festgestellt.

Literatur

  1. Fiehn C (2017) Familiärer Chilblain-Lupus : Typ-I-Interferonopathie mit Modellcharakter.  Z Rheumatol 76: 322-327
  2. Günther C et al. (2015) Familial chilblain lupus due to a novel mutation in the exonuclease III domain of 3' repair exonuclease 1 (TREX1). JAMA Dermatol 151:426-431.
  3. Yi C et al. (2020) Familial chilblain lupus due to a novel mutation in TREX1 associated with Aicardi-Goutie'res syndrome. Pediatr Rheumatol Online J 18:32.
  4. Zimmermann N et al. (2019) Assessment of Clinical Response to Janus Kinase Inhibition in Patients With Familial Chilblain Lupus and TREX1 Mutation. JAMA Dermatol155: 342-346.

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024