Cayennepfeffer-Extrakt

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Definition

Rubefazienz auf der Basis von Capsacinoiden berechnet als Capsaicin. Inhaltsstoffe des Extraktes sind: Capsacinoide, Karotinoide, Flovonoide, fettes Öl.
 

Wirkungen

Nach einer topischen Anwendung depolarisiert Capsaicin selektiv sensorische Nozizrezeptoren und setzt Neuropeptide frei, die im extrazellulären Raum eine neurogene Entzündung mit einer Plasmaextravasation, Inflammation und Hyperalgesie auslösen. Eine Entleerung der Speicher und eine Verhinderung der Neusynthese der Substanz P. sind die Folgen der beschriebenen Stimulation.
Wiederholte Anwendungen von Capsaicinführen zu einer nervalen "Desensibilisierung", die mit antiinflammatorischen und antinozeptiven Effekten einhergeht.
 

Anwendungsgebiet/Verwendung

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, postherpetische Neuralgie, diabetische Polyneuropathie, arthrotische Beschwerden,  degenerative Gelenkerkrankungen, Ischialgien, Prellungen.

Merke! Brennt auf offenen Stellen. Keine Anwendung an Auge oder Schleimhäuten!

Unerwünschte Wirkungen

Es kann in seltenen Fällen zu einer Überempfindlichkeitsreaktion der Haut kommen (urtikarielles Exanthem). Häufiger kommt es zu einem brennenden und stechenden Schmerz, Rötungen, Wärmeentwicklung, Hust- und Niesreiz beim Einatmen. Bei einer länger andauernden Verwendung kann es zu einer Schädigung sensibler Nerven, Hautirritationen und einer Kontaktdermatitis kommen.
 

Normkonzentration

Dosierung: 0,02 bis 0,05 %  Capsacinoide als halbfeste Zubereitung, 0,05 bis 0,1 % in Pflastern entsprechen 10 bis 40 ug/cm² Capsacinoide. Es empfiehlt sich eine 0,075%ige Salbe 2 bis 3 x täglich dünn aufzutragen.
4% als Salbe oder 5% als Liniment mehrmals täglich im Bereich der betroffenen Stellen einmassieren.
Die Dauer der Anwendung sollte zwei Tage nicht überschreiten. Vor einer erneuten Verwendung am gleichen Applikationsort, sollte eine Pause von zwei bis vier Wochen erfolgen.
 

 

 

 

Kontraindikation

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Anwendung an Auge und Schleimhäuten, entzündliche Hauterkrankungen, offene Wunden; Schwangerschaft, Stillzeit.

Handelsnamen

Advel® Thermobalsam Creme, Capsamol® Salbe, Finalgon® CapsicumCreme, rhemaumed® Salbe, Thermo-Bürger® Creme, Dolenon® , Gothaplast Rheumamed® AC Wärmepflaster

Literatur

  1. Loew D (2012) in Beer A M et al. [Hrsg.] Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag  S 187.
     

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