CASPAR ist das Akronym für ClASsification criteria for the diagnosis of Psoriatic ARthritis: CASPAR ist ein Kriterienkatalog zur klinischen Defintion einer Arthritis psoriatica (s.dort). CASPAR-Kriterien gelten als ein wichtiges Instrument zur Diagnose von Psoriasisarthritis (PsA). Die CASPAR-Kriterien wurden 2006 eingeführt und dienen der klinischen Forschung sowie der klinischen Praxis, um Patienten mit Psoriasisarthritis von anderen Arthritiden zu unterscheiden. Der Hauptzweck der CASPAR-Kriterien besteht darin, eine einheitliche und verlässliche Diagnose zu ermöglichen, um die Behandlung und das Management der Erkrankung zu verbessern.
CASPAR-Kriterien
Definition
Allgemeine Information
Die CASPAR-Kriterien bestehen aus einer Kombination von klinischen, radiologischen und serologischen Befunden. Um die Diagnose Psoriasis-Arthritis zu stellen, müssen die Patienten die folgenden Kriterien erfüllen:
- Vorhandensein von Psoriasis: Es muss eine dokumentierte Vorgeschichte von Psoriasis vorhanden sein oder es müssen klinische Anzeichen von Psoriasis vorliegen. Dies kann ein positiver Befund durch einen Dermatologen oder die Anwesenheit von typischen psoriatischen Hautveränderungen sein.
- Positive Familienanmnese für Psoriasis oder Psoriasisarthritis
- Arthritis: Der Patient muss eine entzündliche Arthritis aufweisen, die mindestens ein Gelenk betrifft. Dies kann eine asymmetrische oder symmetrische Polyarthritis, eine asymmetrische Oligoarthritis oder auch eine Spondylarthritis umfassen.
Besondere Merkmale: Um die Diagnose zu bestätigen, müssen mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt sein.
- Vorhandensein von Nagelveränderungen (1 Punkt): Dazu zählen Veränderungen wie Nagelgrübchen, Onycholyse oder subunguale Hyperkeratose.
- Sponylitis
- Enthesitis (v.a. Ferse und Kine)
- Asymmetrische Gelenkentzündungen
- Vorhandensein einer Daktylitis
- Röntgenologische Befunde: Radiologische Anzeichen, die auf eine psoriatische Arthritis hindeuten, wie z.B. Erosive Veränderungen oder das Vorhandensein eines „Daktylitis“ (sog. „Wurstfinger“).
Literatur
- Amherd-Hoekstra A (2010) Psoriasiarthritis: eine Übersicht. JDDG 8: 332-340
- Chimenti MS et al. (2015) Auto-reactions, autoimmunity and psoriatic arthritis. Autoimmun Rev 14:1142-1146.
- Gottlieb A et a. (2009) Ustekinumab, a human interleukin12/23 monoclonal antibody, for psoriatic arthritis randomised, double-blind, placebo-controlöled, crossover trial. Lancet 373: 633-640
- Helliwell PS, Taylor WJ (2005) Classification and diagnostic criteria for psoriatic arthritis. Ann Rheum Dis 64 (Suppl): ii3-ii8
- Holzmann H et al. (1987) Nuklearmedizinische Befunde der Psoriasis. In: Holzmann H, Altmeyer P et al. (Hrsg) Dermatologie und Rheuma. Springer Berlin Heidelberg, S. 157-170
- Laws P et al. (2010) Psoriasis arthritis - what the dermatologist needs to know. JEADV [Epub ahead of print]
- Schilling F (1986) (Hrsg) Arthritis und Spondylytis psoriatica. Steinkopff, Darmstadt
- Ulutatar F et al. (2021) Fibromyalgia in patients with psoriatic arthritis: relationship with enthesopathy, sleep, fatigue and quality of life. Int J Rheum Dis 24: 183- 188.