BK 2402

Zuletzt aktualisiert am: 26.10.2024

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Synonym(e)

Berufskrankheit der Haut nach BK 2402; BK 2402; BK Nr.2402; BK Nr. 2402

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Definition

BK 2402 ist das Akronym für "Berufskrankheit nach BK 2402 und bezieht sich Erkrankungen durch ionisierende Strahlen. Dermatologisch schließt die BK-Nr.2402 epithelialeHauttumoren ein wie: Plattenepithelkarzinome inklusive des Bowenkarzinoms und deren Frühformen (Carcinomata in situ), jedoch nicht auf Basalzellkarzinome. Aktinische Keratosen sind als Carcinomata in situ anzusehen. Der Morbus Bowen ist einer aktinischen Keratose gleichzusetzen. Das Bowenkarzinom gilt versicherungsrechtlich als Plattenepithelkarzinom.

Allgemeine Information

Vorkommen und Gefahrenquellen:

  • Röntgenstrahlensind in der Antikathode durch Abbremsung der Elektronen erzeugte energiereiche elektromagnetische Wellen. Von Gegenständen. die durch Röntgenstrahlen getroffen werden, gehen Streustrahlen aus. Röntgenstrahlen können eine Gefahrenquelle darstellen für Personen. die der direkten oder indirekten Einwirkung, z.B. im Bereich der Medizin, bei der Materialprüfung. in der Röntgenapparate- oder -röhrenindustrie, ausgesetzt sind.
  • Radioaktive Stoffe sind Elemente, d. h. Radionuklide, die von selbst zerfallen und dabei spontan Strahlen aussenden, meist Alpha-. Beta- oder Gammastrahlen. Man unterscheidet natürliche und künstliche radioaktive Stoffe. Letztere werden vorwiegend in Reaktoren als Spaltprodukte oder durch Neutronenbeschuß gewonnen. Radioaktive Stoffe kommen in fester oder flüssiger Form oder als Gase vor; sie werden als offene oder umschlossene Präparate verwendet. Radioaktive Stoffe können in entsprechenden Dosen eine Gefahrenquelle für Personen sein, die bei Gewinnung, Verarbeitung, Verwendung oder beim Transport mit diesen Stoffen oder den von ihnen ausgesandten Strahlen in Berührung kommen, z.B. bei der medizinischen Diagnostik oder Therapie. bei wissenschaftlichen Untersuchungen, bei der Werkstoffprüfung. bei bestimmten Meßverfahren, bei der industriellen Verarbeitung und Anwendung von Radionukliden sowie bei Tätigkeiten im Uranbergbau und in kerntechnischen Anlagen.
  • Unter anderen ionisierenden Strahlen sind solche atomaren Teilchen zu verstehen wie Elektronen, Protonen, Deuteronen und andere beschleunigte Ionen sowie Neutronen, die direkt oder indirekt ionisieren. Diese können in Atomreaktor- und Teilchenbeschleunigerbetrieben vorkommen.

Pathophysiologie

Alle energiereichen ionisierenden Strahlen lösen beim Auftreffen auf Materie physikalisch-chemische Reaktionen aus, die im lebenden Gewebe zu Störungen der Zelltätigkeit, zum Zelluntergang und damit zu funktionellen und morphologischen Veränderungen führen können. Durch die Körperoberfläche, d. h. von außen einwirkende ionisierende Strahlen (externe Exposition) haben im Organismus bei identischer Dosis prinzipiell die gleiche Wirkung wie die Strahlen, die von inkorporierten (über Atem- und Verdauungswege oder Haut und Schleimhaut) radioaktiven Stoffen ausgehen (interne Exposition).

Das Ausmaß der biologischen Wirkung ist abhängig von physikalischen Komponenten, wie

  • absorbierter Strahlenmenge (Dosis),
  • Strahlenart,
  • zeitlicher Verteilung der Dosis (Dosisleistung, ein- oder mehrmalige Bestrahlung in kürzeren oder längeren Zeitabständen),
  • räumlicher Verteilung der Dosis (Ganzkörperbestrahlung, lokale Bestrahlung) und von biologischen Faktoren, wie
  • Alter, Geschlecht, Gesundheits- und Ernährungszustand, Temperatur des exponierten Individuums,
  • Strahlenempfindlichkeit des betroffenen Gewebes.
  • Bei Inkorporierung spielen die physikalische Halbwertzeit und das Stoffwechselverhalten des radioaktiven Stoffes eine entscheidende Rolle.

Klinisches Bild

Krankheitsbilder:

Hinweis(e)

Beispiele für Berufe und mögliche Gefährdungen (unvollständige Aufzählung):

  • In Hinblick auf Hautkrebs eher als historisch zu betrachten, vor allem bei medizinischem Personal in Kontakt mit Röntgenstrahlung
  • medizinisches Personal, Zahn-/Ärzte
  • Arbeiter in der Kernkraft
  • Forscher, Laboranten, Physiker
  • Bergleute, Mineralgewinner, insbesondere Uranbergbauer (Wismut, ehemalige DDR)
  • (Tief-)Bauarbeiter
  • Metall-, Chemie-, Kunststoffarbeiter
  • Medizin, Diagnostik und Therapie (Röntgen, Nuklearmedizin, Strahlentherapie), Kernkraft, kerntechnische Anlagen, Teilchen-/Elektronenbeschleuniger, radioaktive Isotope in Forschung/Industrie, Materialprüfung durch Röntgenspektroskopie, Werkstoffprüfung durch ionisierende Strahlung, Vermessung/Positionierung, Sterilisationsanlagen, Bergbau (Radon, Uran), Baugewerbe

Literatur

  1. Bauer A (2016)  Hautkrebs als Berufserkrankung [Skin cancer as occupational disease]. Hautarzt 67:884-890.

Zuletzt aktualisiert am: 26.10.2024