Bindegewebsmassage

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Definition

Bei einer Bindegewebsmassage liegt der Fokus auf einer reflektorischen bzw. vegetativen Wirkung. Eingesetzt werden vor allem Zugreize(kurze, anhakende Striche) in den verschiedenen Schichten des Gewebes, speziell im Bindegewebe (1. und 2. Ordnung). Bindewegsbmassagen werden vor allem bei subakuten und chronischen Erkrankungen eingesetzt.

 

Indikation

funktionelle Störung der inneren Organe: u.a. Gallenabflusstörungen, Asthma bronchiale, Colon irritabile, Herzrhythmusstörungen PAVK an den Beinen, funktionelle Durchblutungsstörungen (Hauptindikationen)
konstitutionelle Bindegewebsschwäche, z.B. Varikosis, Venenklappeninsuffizienz und deren Folgen
Zervikal- und Lumbalsyndrome sowie andere Schmerzsyndrome wie Spannungskopfschmerzen, Schulter-Arm-Syndrom, Migräne, pseudoradikuläres LWS-Syndrom
 

Durchführung

Unterschieden wird bei der Durchführung einer Bindegewebsmassage zwischen einem kleinen und großen Aufbau. Als erste Behandlung sollte wegen der starken vegetativen Wirkung ein kleiner Aufbau unterhalb des thorakumbalen Überganges beginnen. Unter einem großen Aufbau ist eine Gesamtbehandlung des Rückens samt seiner starken Kreislaufwirkung zu verstehen.

  • Behandlungsdauer zwischen 15 und 30 Minuten
  • Es sollte keine Wärme bei einer Vorbehandlung eingesetzt werden
  • Es sollten keine Massageöle verwendet werden, da dadurch Bindegewebsbefunde schlechter oder gar nicht ertastet werden können.
  • Es sollte eine Nachruhe eingehalten werden, damit die erwünschten Reaktionen einsetzen können.
     

Kontraindikation

  • Lokale Entzündungen
  • Menstruation für den LWS-Kreuzbein-Bereich
  • Malignome wegen einer nicht auszuschlie0enden Förderung einer Metastasierung
  • Antikoagulative Therapie
  • Psychosen
  • Akuter Herzinfarkt und Herzinsuffizienz
     

Literatur

  1. Benke R et al. (2012) In: André-Michael Beer, Martin Adler [Hrsg.] Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag S. 87.

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