Benzylnicotinat

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Benzylis nicotinas; Benzyl nicotinate; CAS-Nr. Bezeichnung: 94-44-0; INCI-Name: Benzyl Nicotinate

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Benzylnicotinat ist der Benzylester der Nicotinsäure mit der Summenformel: C13H11NO2. Benzylnicotinat gehört zu den Rubefazienzien

Indikation

Medizin: Durchblutungsstörungen, rheumatische Beschwerden, Frostschäden.

Kosmetik: In kosmetischen Applikationen wird Benzylnicotinat (meist keine Konzentrationsangaben) als „lip plumpers“ bzw. als sog. „Lip injection“ angeboten um passager vollere Lippen zu erzielen. Das Rubefazienz führt an der Lippe zu toxischen, leicht brennenden Lippenschwellungen, die 60-90 Minuten persistieren. 

Dosierung und Art der Anwendung

Salbe: 1-2mal/Tag dünn im Bereich der betroffenen Stellen einmassieren.

Normkonzentration

3-5% in Salben.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen:  Erythem, Wärmegefühl, Parästhesien (s. Abb.). 

Toxische Haut- und Schleiemhautreaktionen: Die Substanz verursacht konzentrationsabhängig Hautreizungen. Weiterhin verursacht Benzylnicotinat schwere Augenreizungen und starke Schleimhautreizungen (z.B. Mundschleimhaut). Auch an der Haut verursacht die Substanz ein über > 1 Stunde anhaltendes, juckendes Erythem.

Bei großflächiger Applikation besteht die Gefahr der Resorption toxischer Mengen die ZNS-Störungen, Herz-Kreislaufversagen auslösen können.

Sensibilisierungen: Es besteht eine potenzielle Möglichkeit der Sensibilisierung mit allergischen Manifestationen.

Kontraindikation

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Anwendung an Auge und Schleimhäuten, entzündliche Hauterkrankungen, offene Wunden, Arterienverschluss, Herzdekompensation, schwere Leber- und Nierenerkrankungen, schwere diabetische Mikroangiopathie.

Präparate

Angocin® N Salbe Precutan, Intradermi® Fluid N, Menthoneurin® Vollbad N, Pernionin® Teil-Bad N, Pernionin® Voll-Bad N, Rheumasalbe von ct, Rheuma-Salbe Lichtenstein®, Rubriment®-N Öl, Sanato-Rhev®

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024