Abriss-Epikutantest

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Abrissepikutantest; Hornschichtabrisstest; Hornschichtstrippingmethode; Strip patch test ("SPT")

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Erstbeschreiber

Spier u. Natzel, 1953; Standardisierung durch Dickel, 2004 (im Auftrag der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe)

Definition

Modifikation des Epikutantests. Durch mechanische Reduzierung der Dicke des Stratum corneums kann eine verbesserte Epikutantestung von schlecht permeablen Substanzen erzielt werden.

Allgemeine Information

  • Anwendung u.a. bei:
    • Nachweis eines fortbestehenden klinischen Verdachts einer Kontaktallergie bei negativem Epikutantest
    • Schaffung von expositionsadäquateren Kontaktbedingungen
    • Testung von schlecht permeablen Testsubstanzen
    • Nachweis eines schwachen Sensibilisierungsgrades.
  • Der Abriss-Epikutantest wird am oberen ekzemfreien Rücken durchgeführt. Körperbehaarung wird zuvor mit einem 3M Clipper entfernt. Jeder Klebebandabriss wird mit einem 3M Blenderm Klebestreifen (Breite: 25 mm) durchgeführt, indem dieser ohne Spannung parallel der Wirbelsäule mit einem leichten, streifenden Andruck durch die Finger von ca. 2 sec. Dauer aufgeklebt und danach in einer flüssigen Bewegung in Kleberichtung im spitzen Winkel (45°) abgezogen wird. Nach jedem einzelnen Abriss wird auf dem gleichen Testareal ein neuer Klebestreifen benutzt.
  • An einer äußeren oberen Rückenhälfte erfolgen zuerst in einem etwa 50×25 mm großen Areal Klebebandabrisse bis zum Sichtbarwerden der Glanzschicht (≥ 3 glänzende Punkte; individueller Bezugs-/Endpunkt). Die benötigte Klebebandabrissanzahl wird anschließend mit dem klebebandspezifischen Korrekturfaktor cf = 11/26 ≈ 0,42 multipliziert. Mit der berechneten Abrissanzahl werden dann kontralateral und/oder seitlich zur Wirbelsäule hin versetzt die Klebebandabrisse für den Abriss-Epikutantest durchgeführt. Im Anschluss daran wird dort das Epikutantestpflaster mit den Testsubstanzen appliziert und unter 24-stündiger Okklusion belassen. Die Ablesungen erfolgen wie beim konventionellen Epikutantest.

Literatur

  1. Dickel H, Bruckner TM, Erdmann SM, Fluhr JW, Frosch PJ, Grabbe J, Löffler H, Merk HF, Pirker C, Schwanitz HJ, Weisshaar E, Brasch J (2004) The "strip" patch test: results of a multicentre study towards a standardization. Arch Dermatol Res 296: 212-219
  2. Dickel H, Geier J, Kuss O, Altmeyer P (2008) Strip patch test vs. conventional patch test to detect type IV sensitization in patients with allergic contact dermatitis. J Eur Acad Dermatol Venereol 22: 1516-1517
  3. Dickel H, Kamphowe J, Geier J, Altmeyer P, Kuss O (2009) Strip patch test vs. conventional patch test: investigation of dose-dependent test sensitivities in nickel- and chromium-sensitive subjects. J Eur Acad Dermatol Venereol 23: 1018-1025
  4. Dickel H, Scola N, Altmeyer P (2009) Der Abriss-Epikutantest - Indikation in der Berufsdermatologie anhand eines Fallbeispiels. J Dtsch Dermatol Ges (Epub ahead of print):DOI: 10.1111/j.1610-0387.2009.07124.x
  5. Spier HW, Natzel R (1953) Chromatallergie und Zementekzem. Gewerbedermatologischer und analytischer Beitrag. Hautarzt 4: 63-65

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024