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Selbstbräuner
Synonym(e)
Definition
Selbstbräuner sind kosmetische Wirkstoffe die die Haut ohne Einfluss von UV- Strahlen (selbständig) bräunen (färben). Es handelt sich bei dieser Hautbräunung lediglich um eine Braunfärbung der Hornschicht der Haut (Stratum corneum), die keinen Einfluss auf die Melanozytentätigkeit nimmt. Die Melanozyten bleiben im Gegensatz zu der durch UV-Strahlen hervorgerufenen physiologischen Bräunung (Pigmentierung), völlig unverändert.
Wichtig für das Verhalten in der Sonne ist, dass die Färbung der Hornschicht durch Selbstbräuner nur eine minimale Sonnenschutzwirkung vermittelt (Sonnenschutzfaktor 1-2). Deswegen sind einige Selbstbräungsmittel mit einem Sonnenschutzmittel kombiniert. Selbstbräunungsmittel werden je nach ihrem Einsatzgebiet (Gesicht, Körper) in Creme-Grundlagen, als Emulsion, Gel, Spray oder Schaum angeboten.
Selbstbräuner für das Gesicht sind meist von cremiger Konsistenz. Damit wird eine präzise Verteilung ermöglicht. Selbstbräuner für den Körper sind dünnflüssiger, um sie gleichmäßiger und leichter über größere Flächen verteilen zu können.
Allgemeine Information
Dihydroxyaceton (DHA): DHA ist ein Monosaccharid mit drei Kohlenstoff-Atomen (Triose). DHA reagiert chemisch mit Proteinen und Aminosäuren der Hornschicht, die sich als Folge nach ca. 3 bis 6 Stunden braun verfärbt.
Erythrulose: Erythrulose ist ein Monosaccharid mit 4 Kohlenstoff-Atomen (Tetrose). Erythrulose reagiert wie DHA mit den Proteinen und Aminosäuren der Hornschicht. Die Verfärbung der Haut erfolgt verzögert nach 2-3 Tagen.
Häufig werden Kombinationen aus DHA und Erythrulose eingesetzt.
Hennaextrakte: Die wesentliche Verbindung stellt Lawson dar, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, ein roter Naphthochinon-Farbstoff. Lawson liegt in der frischen Pflanze als glykosidische Verbindung (Hennosid) vor.
Walnussschalenextrakte mit dem Phyllochinon Juglon. Juglon reagiert mit dem Keratin der Haut zu einem braunen Farbstoff. Juglon ist stereosiomer zu Lawson.
Komplikation(en)
Allergologische Wertung: Sensibilisierungen auf die Wirkstoffe sind möglich aber eher selten.
Bei intensiver Anwendung können an der Kleidung schwer auswaschbare gelb-braune Verschmutzungen entstehen. Besonders betroffen sind Körperstellen, die mehr Schweiß absondern (z. B. Achselhöhlen) oder an denen die Kleidung stark reibt (z. B. Kragen, Schritt).
Der Umgang mit Selbstbräunern erfordert einige Erfahrung. Eine gleichmäßige, natürlich wirkende Bräunung ist nicht immer einfach zu erzielen. Der Bräunungsgrad kann an verschiedenen Hautpartien voneinander abweichen, sodass ein ungewollt fleckiges oder streifiges Hautbild entsteht.
Hinweis(e)
Mit Abschilfern des Stratum corneum verschwindet die Bräune nach einigen Tagen.
Stellen mit einer dickeren Hornschicht (Ellenbogen, Knie) färben sich intensiver braun an. Dies betrifft besonders auch die Handflächen falls die Substanz mit den bloßen Händen aufgetragen wird. Es empfiehlt sich vor Auftragen des Selbstbräuners eine fettende Creme aufzutragen, die den direkten Kontakt verhindert. Vermehrt färben sich auch seborrhoische und aktinische Keratosen, sowie Hautpartien mit einer Keratosis pilaris. Dies kann zu einem fleckigen Gesamtbild führen.
Selbstbräuner werden auch als Zusatz in herkömmlicher Feuchtigkeitscreme angeboten.
Beim Spray Tanning, wird der Körper z. B. unter einer Art Dusche gleichmäßig mit Selbstbräuner besprüht.