Interleukin-30

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

IL30; IL 30; IL-30; Interleukin30; Interleukin 30

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Definition

Als Interleukine (von lat/griech. inter = zwischen; leukos = weiß; kinein = sich bewegen) wird eine Gruppe von körpereigenen, kurzkettigen Peptidhormonen (Zytokine) des Immunsystems bezeichnet. Interleukine werden vorwiegend von stimulierten Leukozyten, Monozyten und Makrophagen gebildet und sezerniert. Interleukine sind Mediatoren für Induktion, Verlauf und Kontrolle der T-Zell-vermittelten zytotoxischen Immunreaktionen sowie der B-Zell-Aktivierung (Antikörperproduktion). Bisher sind etwa 38 unterschiedliche Interleukine eindeutig identifiziert. Jedem Zytokin der Interleukingruppe ist nomenklatorisch eine Zahl zu ihrer Klassifikation zugewiesen (IL-1 bis IL-38; Stand 2017).

Einige strukturell verwandte Stoffe wurden zu Familien zusammengefasst. Ihre Mitglieder haben oft eine ähnliche Funktion oder wirken an der Feinregulation von Immunreaktionen mit, indem sie zum Beispiel die Synthese verwandter Interleukine regulieren.

Interleukin-30 ist ein potentes antiinflammatorisches Zytokin, ein 28 kDa Protein, das inflammatorische Prozesse unterdrücken kann. Interleukin-30 weist eine strukturelle Analogie zu dem Interleukin-6 auf.

Eine nähere Beziehung besteht zwischen dem Interleukin-30 (auch IL-27p28) und Interleukin-27. Interleukin-30 bildet die alpha Untereinheit des IL-27 (IL-27p28) das von dem „Epstein-Barr virus-induced gene 3“, auch EBI3-Gen kodiert wird. Jedoch nimmt das heterodimerische Interleukin-27 biologisch eine andere Funktion ein. IL-30 kann auch unabhängig von IL-27 gebildet und sezerniert werden. 

IL-30 wird durch Hepatozyten aber durch Lymphozyten exprimiert. 

Allgemeine Information

Bemerkenswerterweise kann IL-30 durch proinflammatorische Signale z.B. durch Interferon-gamma (IFN-γ) aktiviert werden.

Therapeutisch gibt es Ansätze IL-30 als antiinflammatorisches Zytokin bei entzündlichen Leberaffektionen einzusetzen.  Mittels rekombinantem IL-30 konnte gezeigt werden, dass Interleukin-30 in der Lage ist die Differenzierung von Th-17 Zellen aus naiven CD4 (+) T Zellen zu hemmen.

Tierexperimentell konnte bei der durch Lipopolysaccharide (LPS) induzierte Sepsis gezeigt werden, dass durch Vorbehandlung mit Interleukin-30 die hepatotoxischen Effekte verhindert werden können. Interleukin-30 wirkt somit in bestimmten Entzündungssituationen hepatoprotektiv.     

Beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom geht das Ausmaß der Interleukin-30 Expression durch tumorinfitrierende Leukozyten mit der Tumorprogression parallel. 

Literatur

  1. Dibra D et al. (2012) Interleukin-30: a novel antiinflammatory cytokine candidate for prevention and treatment of inflammatory cytokine-induced liver injury. Hepatology 55:1204-1214.
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25838055Di Meo S et al.(2014)  Interleukin-30 expression in prostate cancer and its draining lymph nodes correlates with advanced grade and stage. Clin Cancer Res 20:585-594.
  3. Yan J et al. (2016) Interleukin-30 (IL27p28) alleviates experimental sepsis by modulating cytokine profile in NKT cells. J Hepatol 64:1128-1136.
  4. Zhang J et al.(2016) Soluble expression and purification of the functional interleukin-30 protein in Escherichia coli. Prep Biochem Biotechnol 46:539-545. 

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