IgE-Klassenwechsel
Synonym(e)
Definition
„Klassenwechsel“ bezeichnet in der Immunologie einen Isotypenwechsel bei B-Lymphozyten.
Allgemeine Information
Naive (immunologisch noch nicht geprägte) B-Zellen produzieren ausschließlich die Immunglobuline IgM und IgD. Beim ersten Kontakt mit einem Antigen wird somit die noch naive B-Zelle ausschließlich IgM-Antikörper generieren. Im Laufe einer, notwendig werdenden, effektiven Immunantwort werden unterschiedliche Isotypen der Immunglobuline (IgG, IgA, IgE) oder deren Subklassen (IgG1-4; IgA1-2) benötigt. Diese entstehen erst bei der sekundären (oder Gedächtnis-) Immunantwort. Der Klassenwechsel findet vor allem in den Keimzentren der Lymphknoten statt. Neben den Unterschieden in den Isotypen, verläuft die sekundäre Immunantwort wesentlich effektiver, da die bereits vorhandenen Gedächtnis-B Zellen nach ihrer Reaktivierung schneller proliferieren und zu Plasmazellen differenzieren können.
Hinweis(e)
Der Klassenwechsel von IgM zu z.B. IgG oder IgE ist irreversibel, da bestimmte DNA-Sequenzen irreversibel verloren gehen. Hingegen jedoch ist ein Klassenwechsel von einem Isotyp zum anderen möglich. Zwischen den Genen für die schweren Ketten liegen Switch (S) Sequenzen mit dem Konsens (GAGCT)n (GGGGT) wobei „n“ meist bei 2-5 liegt, aber auch bis 17 gehen kann. Bei Aktivierung des Switch Mechanismus durch verschiedene Zytokine und weitere Kosignale kommt es zur chromosomalen Rekombination.
Switching (z.B. zu IgE) bedeutet, dass die dazwischen liegenden DNA-Abschnitte chromosomal herausgeschnitten werden. Dabei entsteht ein ringfömiges DNA Produkt das abgebaut wird. Eine B-Zelle kann mehrfach switchen, aber nie zurück. Wenn eine Zelle IgE produziert kann sie nicht mehr zu IgG zurücktransferieren. Die betreffenden DNA-Abschnitte sind nicht mehr vorhanden.