Glutamin

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

2-Amino-4-carbamoylbutansäure; 2-Amino-4-carbamoylbuttersäure; Glutamine; Glutamine (INCI); Glutaminium; Glutaminsäure-5-amid

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Definition

L-Glutamin ist eine für den Menschen nicht essentielle alpha-Aminosäure und spielt für den Menschen eine zentrale Rolle im Stickstoffmetabolismus (universeller Aminogruppen-Donor). Freies L-Glutamin ist die Aminosäure mit der höchsten Konzentration in Plasma und Muskelgewebe (etwa 20nmol/L) und hat die höchste Umsatzrate aller Aminosäuren. Im Blutplasma macht Glutamin im Pool der freien Aminosäuren etwa 20 % aus.

Vorkommen

L-Glutamin ist der wichtigste Stickstofftransporter vom Skelettmuskel zu Darm, Niere und Leber.

In lymphatischem Gewebe (Lymphknoten, Milz, Thymus) werden hohe Aktivitäten an Glutaminase gefunden. Die Geschwindigkeit der Glutaminverwertung nimmt bei Aktivierung der Lymphozyten zu. In vitro hängt die Lymphozytenproliferation von der Glutaminkonzentration ab. Dies betrifft auch die phagozytotische Aktivität von Makrophagen.

L-Glutamin ist proteinogen. So wird Glutamin benötigt um die Biosynthese von Purin und Pyrimidinnukleotiden für die DNA-Synthese zu liefern.

Nachweisbar sind Absenkungen der Glutaminspiegel in Blut und Skelettmuskulatur nach schweren Infekten (Sepsis), Verbrennungen, größeren operativen Eingriffen sowie bei exzessivem körperlichem Training.

Glutaminmangel beeinflusst in vitro und in vivo die Funktion verschiedener Immunzellen.

L-Glutamin ist ebenfalls für das Gehirn ein wichtiger Botenstoff. 

Hinweis(e)

Kosmetik: Glutamine (INCI-Bezeichnung für Glutamin) wird in kosmetischen Rezepturen eingesetzt. Glutamine wirkt als Antistatikum (verringert statische Aufladungen, indem die elektrische Ladung an der Oberfläche von Haut und Haaren neutralisiert wird), als Haarkonditionierungsmittel (macht das Haar leicht kämmbar, geschmeidig, weich und glänzend und verleiht ihm Volumen) und Hautpflegemittel. 

Literatur

  1. Agostini F et al. (2010) Effect of physical activity on glutamine metabolism. Curr Opin Clin Nutr Metab Care 13:58-64. 
  2. Calder PC et al.(1999) Glutamine and the immune system. Amino Acids 17:227-241.
  3. Castell L (2003) Glutamine supplementation in vitro and in vivo, in exercise and in  immunodepression. Sports Med 33:323345. 
  4. Holecek M (2013) Side effects of long-term glutamine supplementation. JPEN J Parenter Enteral Nutr 37:607-616.
  5. Newsholme P (2001) Why is L-glutamine metabolism important to cells of the immune system in health, postinjury, surgery or infection? J Nutr 131(9 Suppl):2515S-2522S
  6. Soeters PB et al. (2012) Have we enough glutamine and how does it work? A clinician's view. Ann Nutr Metab 60:17 26. 

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