Eichenmoos

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Bartflechte; Eichenmoos absolue; Evernia prunastri; INCI-Kennzeichnung: Evernia prunastri; Oak moss

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Definition

Evernia prunastri ist eine Flechtenart aus der Gattung Evernia in der Familie der Parmeliaceae. Die Art ist auch als Eichenmoos bekannt. Evernia prunastri ist auf dem Balkan, in Osteuropa, Frankreich und dem nördlichen Afrika (Marokko) heimisch.

 

Inhaltsstoffe

Extrakte aus Eichenmoos enthalten 2-3% Evernsäure, Atranorin, Chloratranol, Atranol, Everninsäure, Usninsäure, Divaricatsäure, Lecanor- sowie andere Flechtensäuren, Wachse, Harz, ätherisches  Öl und Polysaccharide.  

Vorkommen

Die Flechtenart variiert in ihrer Farbe von gelbgrün, graubraun, gelbbraun bis  blaugrau. Sie wächst strauchförmig auf saurer Rinde von Laub- und Nadelbäumen, besonders auf Ahorn und Eichen (daher der Name), wird bis zu 10 cm groß und besteht aus bis 0,5 cm breiten netzig strukturierten Bändern mit heller Unterseite. Der Vegetationskörper der Pflanze erinnert an die Form eines Elchgeweihs. Stellenweise überzieht Evernia prunastri die Flanken der Baumstämme mit einem dichten Flechtenteppich.  

Wirkungen

Atranorin ist die häufigste in Flechten und Moosen vertretene Substanz. Bekannte sensibilisierende Substanzen sind Sesquiterpenlaktone, deren chemische Verwandtschaft zu den stark sensibilisierenden Inhaltsstoffen der Kompositen seit langem bekannt ist.

Allergische Reaktionen auf Eichenmoos sind bekannt. Das Sensibilisierungspotenzial wird als sehr hoch eingeschätzt,

Unerwünschte Wirkungen

Eichenmoos befindet sich als Eichenmoos absolue seit 1980 in den Epikutantestreihen (z.B. Duftstoff-Mix) und wird einzeln getestet, wenn das Gemisch zu einer positiven Reaktion geführt hat. Sensibilisierungspotenz: Schwach bis mittelstark. Sensibilisierungshäufigkeit: Gelegentlich.

Hinweis(e)

Eichemoos wird per Hand gesammelt und in Ballen gepresst. Extrakte aus Eichenmoos wurden bereits  im Altertum zum Einbalsamieren von Leichen verwendet. 

Literatur

  1. Heisterberg MVet al. (2011) Contact allergy to the 26 specificfragrance ingredients to be declared on cosmetic products in accordance with the EU cosmetics directive. Contact Dermatitis 65:266-275
  2. Geier J (2017) Screening-Substanzen für Duftstoff-Allergie: Duftstoff-Mixe und Perubalsam. Allergo J 26: 16-19 
  3. Johansen JD et al. (2002) Oak moss extracts in the diagnosis offragrance contact allergy. Contact Dermatitis 46:157-161
  4. Turić Pet al. (2011) Contact allergy causedby fragrance mix and Myroxylon pereirae (balsam of Peru)--a retrospective study.Coll Antropol 35:83-87

 

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