CXCL17

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

dendritic cell- and monocyte-attracting chemokine-like protein,DMC; Dendritic cell and monocyte chemokine-like protein; VCC-1; VEGF co-regulated chemokine 1

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Allgemeine Information

Chemokine, eine Untergruppe der Zytokine, sind kleine (Größe zwischen 8 und 10 kDa), chemotaktisch wirksame Proteine (Signalproteine). Sie sind bei allen Vertebraten, bei einigen Virusarten und Bakterien verbreitet. Beim Menschen sind derzeit etwa 50 Chemokine bekannt. Ein stark konserviertes Strukturmerkmal aller Chemokine ist eine fixe Gruppe von Cysteinresten, die über 1 oder 2 Disulfidbrücken stabilisiert wird.  Diese strukturelle Schlüsselstellung im Molekül ist für ihre fixe 3-dimensionale Struktur verantwortlich (s.u. Chemokine).

Bei den CC-Chemokinen folgen die Cysteine direkt aufeinander, bei den CXC-Chemokinen sind sie durch 1, bei den CXXXC-Chemokinen durch  3 andere Aminosäure getrennt. Chemokine werden von einer Vielzahl von Immunzellen produziert und sezerniert. Sie vermitteln ihre Signale mittels spezifischer Chemokin-Rezeptoren über G-Proteine. Die Tatsache, dass Chemokine und ihre Rezeptoren nicht nur auf Entzündungszellen, sondern auch durch Epithelzellen, mesenchymale Zellen, neurogene Zellen, Endothelzellen, auch diverse Tumorzelllinien exprimiert werden, legt die Vermutung nahe, dass sie an zahlreichen regulativen Zellfunktionen partizipieren.

CXCL17, auch C-X-C motif chemokine 17 CXCL17 oder als VEGF co-regulated chemokine 1 (Akronym= VCC-1) bezeichnet, wird durch das CXCL17-Gen kodiert, ein Gen beim Menschen auf dem Chromosom 19 lokalisiert ist.

CXCL17 wirkt als Chemoattractant für Monozyten, Makrophagen und dendritische Zellen.  CXCL17 spielt in der Etablierung der Tumor-assoziierten Angiogenese eine Rolle.

In erster Linie wird CXCL17 in der Mukosa des Lungenparenchyms exprimiert. Das Chemokin wird als ein wichtiger Regulator einer inflammatorischen Schleimhautreaktion angesehen. CXCL17 wird aber auch ektopisch druch Keratinozyten und durch verschiedene Tumorzellliien exprimiert.

Entzündliche Hautreaktionen: Aktivierte Keratinozyten sind in der Lage CXCL17 zu exprimieren.  Relevante CXCL17 mRNA-Spiegel werden in psoriatischer Haut, nicht jedoch in läsionaler atopischer Haut oder in kutanen T-Zell-Lymphomen nachgewiesen. 

CXCL17 und Malignome: CXCL17 wird durch eine Reihe von Tumoren exprimiert und induziert Tumorprogression durch  Rekrutierung "myeloid-derived" Suppressor-Zellen (MDSCs).  So wird CXCL17 in exzessiven Mengen in Zellen des Kolonkarzinoms gebildet und sezerniert. Die CXCL17-Chemokinproduktion übertraf in hohem Maße die ebenfalls vermehrt exprimierten Chemokine CXCL10, CXCL9 and CCL2. Auch bei hepatozellulären Karzinom ist eine Überexpression von CXCL17, verbunden mit einem entzündlichen Tumorinfiltrat mit einer schlechten Prognose korreliert.     

 

Literatur

  1. Burkhardt AM et al. (2014) CXCL17 is a major chemotactic factor for lung macrophages. J Immunol 193:1468-1474.
  2. Ohlsson L et al. (2016) Ectopic expression of the chemokine CXCL17 in colon cancer cells. Br J Cancer 114:697-703.
  3. Li L et al. (2014) CXCL17 expression predicts poor prognosis and correlates with adverse immune infiltration in hepatocellular carcinoma. PLoS One 9:e110064.
  4. Oka T et al. (2017) CXCL17 Attenuates Imiquimod-Induced Psoriasis-like Skin Inflammation by Recruiting Myeloid-Derived Suppressor Cells and Regulatory T Cells. J Immunol pii: 1601607. 

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024