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CCL22
Synonym(e)
Definition
Chemokine, eine Untergruppe der Zytokine, sind kleine (Größe zwischen 8 und 10 kDa), chemotaktisch wirksame Proteine (Signalproteine). Sie sind bei allen Vertebraten, bei einigen Virusarten und Bakterien verbreitet. Beim Menschen sind derzeit etwa 50 Chemokine bekannt. Ein stark konserviertes Strukturmerkmal aller Chemokine ist eine fixe Gruppe von Cysteinresten, die über 1 oder 2 Disulfidbrücken stabilisiert wird. Diese strukturelle Schlüsselstellung im Molekül ist für ihre fixe 3-dimensionale Struktur verantwortlich.
Bei den CC-Chemokinen folgen die Cysteine direkt aufeinander (s. Abb.), bei den CXC-Chemokinen sind sie (CC = Akronym für Cystein-Cystein) durch 1, bei den CXXXC-Chemokinen durch 3 andere Aminosäure getrennt. Herein we show that CCL15 is processed in human synovial fluid by matrix metalloproteinases (MMPs) and serine proteases. werden von einer Vielzahl von Immunzellen produziert und sezerniert. Sie vermitteln ihre Signale über Bindung an Chemokin-Rezeptoren via G-Proteine. Einige Chemokine wirken proinflammatorisch, andere wirken regulativ bei der Entstehung, der Homöostase und Proliferation von Geweben.
Allgemeine Information
CCL22, auch als C-C motif chemokine ligand 22, oder als Stimulated T-Cell Chemotactic Protein 1 bzw. MDC bezeichnet, ist ein kleines, humanes Zytokin das zu der CC Chemokinfamilie zugehörig ist. Das Chemokin wird von dem CCL22-Gen auf Chromosom 16 das in Nachbarschaft zu anderen Chemokin-Genen wie CX3CL1 und CCL17 liegt.
CCL22 bindet, wie auch CCL17, an den Chemokin-Rezeptor CCR4. CCR4 wird vorwiegend durch Th2-Zellen exprimiert (diese Th2-Zellen dämpfen die Expansion von pro-inflammatorischen Zellen); weiterhin durch kutane Lymphoyzten, Antigen-positive "skin-homing" T-Zellen und Treg-Zellen. Eine deutliche CCR4-Expression findet auf neoplastischen T-Zellen bei systemischen und kutanen T-Zell-Lymphomen statt.
CCL22 wird durch die Zytokine Interleukin-4 und Interleukin-5 induziert und durch Interferon-gamma herabreguliert. CCL22 bindet an dendritische Zellen und TH2-Zellen, nicht jedoch an neutrophile und eosinophile Granulozyten oder an ruhende T-Lymphozyten.
CCL22 ist an einer TH2-Hypersensitivität der Atemwege und der atopischen Dermatitis beteiligt, hier korreliert mit erhöhtem IgE.
Weiterhin wird CCL22 bei der Autoimmunhepatitis (K75.4) vermehrt exprimiert, die mit anderen Autoimmunerkrankungen wie der Autoimmunthyreoiditis, der rheumatoiden Arthritis, der Vitiligo oder der Alopecia areata u.a. assoziiert sein kann.
Bei der akuten disseminierten Encephalomyelitis (ADEM) waren in der Zerebrospinalflüssigkeit die Chemokine CCL22, CXCL7, CCL1 und CCL17 deutlich erhöht. Bei der multiplen Sklerose (MS) konnte bei erkrankten Männern keine Veränderungen des CCL22-Wertes festgestellt werden, wobei die CCL22-Werte bei erkrankten Frauen signifikant erniedrigt waren.
Literatur
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