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CCL19
Synonym(e)
Definition
Chemokine, eine Untergruppe der Zytokine, sind kleine (Größe zwischen 8 und 10 kDa), chemotaktisch wirksame Proteine (Signalproteine). Sie sind bei allen Vertebraten, bei einigen Virusarten und Bakterien verbreitet. Beim Menschen sind derzeit etwa 50 Chemokine bekannt. Ein stark konserviertes Strukturmerkmal aller Chemokine ist eine fixe Gruppe von Cysteinresten, die über 1 oder 2 Disulfidbrücken stabilisiert wird. Diese strukturelle Schlüsselstellung im Molekül ist für ihre fixe 3-dimensionale Struktur verantwortlich.
Bei den CC-Chemokinen folgen die Cysteine direkt aufeinander (s. Abb.), bei den CXC-Chemokinen sind sie (CC = Akronym für Cystein-Cystein) durch 1, bei den CXXXC-Chemokinen durch 3 andere Aminosäure getrennt. Herein we show that CCL15 is processed in human synovial fluid by matrix metalloproteinases (MMPs) and serine proteases. werden von einer Vielzahl von Immunzellen produziert und sezerniert. Sie vermitteln ihre Signale über Bindung an Chemokin-Rezeptoren via G-Proteine. Einige Chemokine wirken proinflammatorisch, andere wirken regulativ bei der Entstehung, der Homöostase und Proliferation von Geweben.
CCL19, auch als C-C motif chemokine ligand 19, oder „macrophage inflammatory protein-3-beta“ bzw. MIP-3-beta bezeichnet, ist ein kleines, humanes Zytokin, das zu der CC Chemokinfamilie zugehörig ist. Es wird von dem CCL19-Gen auf Chromosom 9 kodiert. CCL9 ist (zusammen mit CCL22) Ligand für den Chemokin-Rezeptor CCR7.
Allgemeine Information
CCL19 ist ein Protein das an zahlreichen Entzündungsprozessen beteiligt ist. CCL19 wird vorzugsweise im Thymus und in Lymphknoten exprimiert. Aber auch in geringerem Umfang in Trachea und Kolon, in Magen, Dünndarm, Niere, und Milz.
CCL19 ist chemotaktisch für verschiedene Immunzellen, darunter dendritische Zellen, Antigen-aktivierte B-Zellen und CCR7-positive zentrale T-Gedächtniszellen. CCL19 wirkt nicht chemotaktisch auf Granulozyten und Monozyten.
Der CCL19 Proteinspiegel war bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis (mit oder ohne Nasenpolypen) signifikant hochreguliert und ist nochmals gesteigert bei Patienten mit einer eosinophilen chronischen Rhinosinusitis gegenüber den nicht-eosinophilen Formen. Exprimiert wurde CCL19 durch CD68+ Makrophagen.
Bei der Koronaren Herzerkrankung (I25.9) konnte in größeren Kollektiven eine erhöhte Expression von CCL19 und CCL21 in läsionalen Koronararterien (sowie im Serum dieser Patienten) gefunden werden; analoge Befunde waren in Plaques der Karotisarterien bei AVK (I63.0) nachweisbar.
Bei Prostatakarzinomzellen zeigte sich CCL19 und seine Rezeptorprotein CCR7 signifikant erhöht, sodass angenommen werden kann, dass die CCL19/CCR7-Zytokinachse in der Pathogenese dieses Karzinoms eine Rolle spielt. Inwieweit hieraus therapeutische Konsequenzen gezogen werden bleibt abzuwarten.
Bei der systemischen Sklerodermie (systemische Sklerose) werden die Chemokine CCL19, CCL18 and CXCL13 in läsionaler Haut vermehrt exprimiert. Die Expression von CCL19 korreliert bei diffuser systemischer Sklerodermie mit einer vaskulären Inflammation. CCL19 wurde v.a. in aktivierten Monozyten exprimiert.
Literatur
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