Anthrenus-DermatitisL23.9

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Carpet beetle dermatitis; Museumskäferlarven-Dermatitis; Teppichkäferlarven-Dermatitis

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Definition

Durch Kontakt mit Larven des Anthrenus-Käfers hervorgerufene, juckende urtikariell-papulöse Hautreaktion.

Erreger

Larven von Anthrenus scrophulariae (gemeiner Teppichkäfer), Anthrenus museorum (Museumskäfer) und anderen Anthrenus-Arten.

Ätiopathogenese

Die Larven, die sich von trockenen keratinhaltigen Substanzen ernähren, halten sich in Wolle, Pelzen, Hautschuppen, Teppichen und ausgestopften Tieren auf. Kontakt mit den pfeilspitzenartigen Haaren der Larve löst allergische Hautreaktionen aus.

Lokalisation

Unterschenkel und Stamm, meist in symmetrischer Anordnung.

Klinisches Bild

Bis zu 8 mm große, locker disseminierte, erythematöse, teils exkoriierte, symmetrisch verteilte Papeln. Unterschiedlich starker Juckreiz.

Histologie

Akanthose, Parakeratose, Nekrobiose oberflächlicher Epithelschichten, subepidermales Ödem mit Erythrozytenextravasaten und lymphozytären Infiltraten (zahlreiche Eosinophile).

Diagnose

Urtikarielle Sofortreaktion im Pricktest mit Larvenextrakt. Für etwa 4 Tage nachweisbare, juckende, papulöse Spättypreaktion. Nachweis von Larven in der Wohnung.

Differentialdiagnose

Stiche von Bettwanzen (urtikarielles gruppiertes Verteilungsmuster), Menschenflöhe (diaskopisch nachweisbare Purpura pulicosa), Trombidiose (urtikarielle Plaques im Bereich eng anliegender Kleidung), Zerkarien (Bad in verdächtigen Gewässern).

Komplikation(en)

Pulmonale Symptomatik mit asthmatischer Reaktion.

Therapie

Glukokortikoidhaltige Zubereitungen. Regelmäßiges Kehren oder Staubsaugen sowie Entfernen von Fellen, Pelzen, ausgestopften Tieren und Wollteppichen. Insektizide, z.B. Pyrethrumextrakte.

Literatur

  1. Ahmed AR, Moy R, Barr AR, Price Z (1981) Carpet beetle dermatitis. J Am Acad Dermatol 5: 428-432
  2. Horster S, Prinz JC, Holm N, Wollenberg A (2002) Anthrenus-Dermatitis. Hautarzt 53: 328-331

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